FAST N I E !
Fast N I E
denke ich an meine „Ursprungsfamilie“…
an meinen Vater, der nie für mich einstand, aber mein Held als Kind war,
mit mir Fußball spielte, ich mich so sehr geborgen fühlte...
an meine „Mutter“, die mich verkauft hat… der ich immer irgendwie im Wege
stand, sie mich ablehnte und nie geliebt hat…
an meine Brüder, die nun beide erwachsen und so unterschiedlich sind, aber
auch nie „da“ waren, auch wenn sie so jung an Jahren waren und sind -
an alle die, die ich liebe und geliebt habe, ein Teil meines Lebens waren,
manchmal emotional immer noch sind…
vor allem an meinem Opa, der noch lebt, aber zu seiner Tochter steht -
und an meine Oma, die nicht mehr lebt,
aber so sehr meine „Mutter“ war, sie mir über alle Maßen fehlt…
Fast N I E
denke ich an sie
und fühle mich ohne Ursprung manchmal so leer,
so schutzlos und verloren -
wie ein Baum ohne Wurzeln… und werde traurig
weil ich mir verloren vor komme,
einsam , ohne ein Standbein zu meiner Vergangenheit -
und ohne die Gewissheit,
dass daran jemals was zu ändern ist.
Es ist, wie es ist -
ich habe mich entschieden, für mich, für Leben, für meine Kinder, die mit
einer guten Wahr-nehmung aufwachsen sollen, mit einem Leben und der Sicherheit,
dass das, was sie fühlen und erleben, wahr ist! UND mit dem Wissen, dass ich es
auch bin, immer, egal was passiert - ich bei ihnen bin.
UND ich habe mich dagegen entschieden, gegen die Wahrheit einer Familie,
die immer alles unter dem Teppich kehrt, niemals wirklich wirklich ist und
alles immer nur verwischt und sich selber dabei nie vergisst, immer so ätzend
neidisch auf andere ist und dabei dem Alkohol so zugetan ist…
Es ist okay, wie es ist -
trotzdem,
fast N I E
denke ich daran, wie es wohl wäre, Wurzeln zu haben, kräftige, stämmige
Wurzeln, die mich halten können, wenn mal ein Sturm droht, ein Sturm ist…und
vergesse dabei oftmals, dass sie mich nicht nur einem Sturm, sondern einem
Orkan ausgesetzt haben, ohne Rücksicht auf mich…
und dann weine ich und mit Tränen im Gesicht sehe ich wieder die Wahrheit
und alles genau so, wie es ist:
Ich bin, nur durch mich, ohne sie, lebe ich und fühle mich und gebe meinen
Kindern die Wurzeln, die ich fast N I E so vermiss…
Fast N I E
bin ich traurig, emotional,
bedauere alles, so wie es ist, bevor ich die Wahrheit wieder fühle, wieder
erkenne, kräftig durchatme und wieder aufstehe, um weiter zu machen, die
Wurzeln für meine Kinder zu stärken - die auch mir selber irgendwie Halt geben
- , um einfach weiter zu leben, so wie es nun ist und mit dem Wissen, dass dies
nie mehr zu ändern ist!
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