Mangel beheben
Kindheitstraumatische Mangelerlebnisse schüren ein Feuer
der Existenzangst, des eigenen Hinterfragens des Brauchens und des Haben-Wollens
und der Vorsorge, diesen Mangel nie wieder erleben zu müssen. Begierige Vorsorge
für das eigene Überleben treffen zu müssen in einer Zeit des Wohlstandes, des
einfach kaufen-könnens, ist unfassbar und so unglaublich wahr, wie es nur sein
kann. Auch oft unfassbar, als Geschichte für andere, dass man nicht genug
Unterwäsche haben kann, Socken, Kleidung, WC-Papier, Essen und Trinken…
Mangelernährung, Mangelliebe, Mangelversorgung sind Alltäglichkeiten
in traumatischen Lebenssituationen, vielfältig und individuell unterschiedlich…und
doch oftmals leider so lebensfähig in dem späteren Leben des Einzelnen, so sehr
bestimmend, ein ganzes Leben lang. Schwer trennbar ist es, Glück zu haben, es sich
gut gehen zu lassen, frei zu sein und kaufen zu können, was man braucht, nicht,
was man kaufen muss, um zu überleben – wie schön das sein kann, war mir nie bewusst…
und wie sehr groß die Kluft ist zwischen:
„…es geht mir gut, weil ich mir keine Sorgen machen
muss, ums Geld und ob ich einkaufen gehen kann, oder nicht…“
und
„…ich stehe an der Kasse und kaufe nur das, was wir
gerade jetzt brauchen, weil nichts anderes mehr geht, noch so viel Monat übrig
ist, bis zum ersten und ich hoffentlich keine Rechnung vergesse zu bezahlen,
weil einfach nichts mehr übrig ist, dabei zähle ich ,wie teuer alles auf dem
Kassen-Rollband liegt, weil ich nur passend Geld dabei habe, wirklich nichts
anderes mehr geht….“
Mel Alazza
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen