Samstag, 3. Juni 2017

Heimweh

Heimweh

…ganz selten habe ich Heimweh - nach meiner Oma und meinem Opa, meinem Bruder, der mir immer wichtig war - 
nach meiner Geburtsstadt, die ich vermisse, Straßenbahn fahren und bekannte Orte fühlen, sich irgendwie und immer noch zu Hause fühlen.
Menschen treffen aus einem früheren Leben, vielleicht Erinnerungen auffrischen und aufleben lassen, vielleicht auch weinen, vielleicht auch lachen…
Egal, was passiert ist - und wie schlimm das war - trotzdem ist das Gefühl von Heimat immer noch da, in Dortmund, wo ich geboren bin, mein zu Hause war - vor allem bei Oma und Opa.
Auch wenn ich nun hier zu Hause bin, mich hier wohl fühle - hier gerne wohne und gerne bin - ist es trotzdem so, dass ich zu weilen Heimweh habe. 

Heimweh nach Gefühlsmomenten und Erinnerungsmomenten, die glücklich waren, in mir noch etwas Wohlwollen hervorrufen, manchmal auch mit etwas Wehmut gemischt - ich mich wieder sehe als Kind, mitten unter denen, die mich heute nicht mehr sehen, nicht vermissen, nie da sind.
Dieser Funke glüht manchmal, dieser Funke, der irgendwie nie erlischt und alters unabhängig ist und - das weiß ich wohl - völlig paradox zu meinem Leben ist.
Heimweh nach „Familie“, die doch nicht ist, aber das damals irgendwie für mich war. Heimweh nach einer Geborgenheit, die zwar falsch war, aber mir doch irgendwas gab…und mir nun sehr selten Sehnsucht schenkt…zu einer unnormalen Bindung, die trotz allem irgendwie entstand.

Heimweh nach den Straßen, wo ich gespielt habe, Freunde hatte, zur Schule ging und bei meinen Großeltern zu Hause war.

Dieses Gefühl von Vermissen und Heimweh kommt plötzlich und manchmal wie ein Stich, völlig egal, was gerade ist.

Dieses Heimweh ist ein Gefühl, was einem Heim entspringt, was nicht der Realität entspricht, weil es ein falsches Gefühl von Heimat und einer Bindung ist, die leider trotz schlechter Erlebnisse in mir ist.


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