Samstag, 25. November 2017

TherapiePraxis Tatjana Belmar hat 2 neue Fotos hinzugefügt.
Wir, Mel und ich, haben uns entschlossen weitere Termine zwecks Lesung und Beratung anzubieten, da der erste Termin mehr Interesse geweckt hat, als wir erwartet haben.
Darum freue ich mich am 09.12.2017 um 14:30 erneut Mel Alazza in meiner Praxis in der Hummelsbütteler Landstrasse 96, 22339 Hamburg, begrüßen zu können.
Mel wird wieder eine Lesung aus Ihrem absolut gelungenen Buch „Kacke am Stock ist auch eine Blume“ geben und im Anschluss daran für einen offenen Austausch über genau das Thema „Missbrauch“ bereit stehen.
In Ihrem Buch räumt sie trotz Schuld und Scham mit ihrer Vergangenheit auf und gibt all denen die nur schweigen können ihre Stimme!
Ganz klar und deutlich stellt sie auch da, dass der Missbrauch nicht mit dem eigentlichen Akt zu Ende geht, sondern dass die Tat die Opfer noch viele Jahre, meist bis ans Ende begleitet und verändert.
Grade diese Folgeschäden werden noch immer in unserer Gesellschaft absolut tabuisiert.
Wir wollen mit dieser Veranstaltung auch aufzeigen, dass keiner alleine seinen Weg gehen muss, darum bieten Mel und ich an diesem Tage im Anschluss in der Praxis kostenfreie Beratung zu allen offenen Fragen an, wie zum Beispiel Antragsverfahren OEG (Opferentschädigungsgesetz), oder Erwerbsunfähigkeit etc. oder einfach die Frage nach dem: „womit fange ich an, was kann ich tun? Welche Therapie kann mir helfen?".
Es stehen separate Räumlichkeiten zur Verfügung, so das auch vertrauliche Gespräche geführt werden können.
Wir erbitten einen Wertschätzungsbeitrag in Höhe von 10€ pro Person für die Veranstaltung.
Die Anmeldung kann wieder über Facebook: TherapiePraxis Tatjana Belmar, E-Mail: Belmar@TherapiePraxis.info, Tel. Praxis: 040/94857533 oder Mobil: 0176/62208645 getätigt werden.
Auch diesmal werden wir nur eine kleine Teilnehmerzahl zulassen, um diesem sensiblen Thema genügend Raum zu geben und versichern das es im neuen Jahr neue Termine geben wird.
TherapiePraxis
Tatjana Belmar
fast befreit

stelle ich mich unter die Dusche,
das heiße Wasser wischt die Spuren weg,
von seinen Händen auf meiner Haut -
einer Nacht,
die täglich ist für mich
und die ich versuche weg zu wischen,
ganz heiß,
unter der Dusche ,
am nächsten Morgen oder noch in der Nacht
oder am Abend,
oder...wann immer es passiert…
und ich duschen kann…


mit kindlicher Energie,
schrubbe ich mich ab,
um den Schmutz von meiner Haut weg zu bekommen,
den Schmutz,
der unsichtbar ist für Andere,
aber so sehr fühlbar für mich…
u mich so dreckig fühlen lässt,
einsam, allein…


mit sechs, sieben, acht, neun
zehn, elf, zwölf … -
fast befreit,
noch wenige Jahre,
denke ich, dann ist es so weit…
mit dreizehn, vierzehn, fünfzehn
drehe ich das heiße Wasser noch stärker auf,
mit jeder steigernden Alterszahl
fahre ich immer wieder
mit dem Duschkopf über jede Stelle auf meiner Haut,
um den Schmerz weg zu wischen,
den Dreck tot zu kriegen,
die Tränen zu ertränken,
welche nur fühlbar sind,
für mich…


mit fünfzehn sehe ich mich nicht mehr,
fühle nichts mehr,
bin nicht mehr da –
drei Jahre später tauche ich wieder auf,
sehe wieder klar -
fast befreit
drehe ich die Brause ab, lehne mich gegen die kalte Wand
spüre mich selber nicht –
das heiße Wasser hilft auch nicht…


ich trete aus der Dusche
trockne meinen Körper ab,
der mich so verraten hat…

ich nicht fühle,
innerlich
bin dreckig, verletzt,
vertraue nicht,
niemanden, nicht meinen Körper
und nichts…hilft
das Fühlen zu beseitigen,
auch nach Jahrzehnten nicht,
gehe ich duschen


und fühle mich danach…


befreit, wenn auch nur FAST…

Dienstag, 14. November 2017

LOS LAS SEN

LOS LAS SEN



Viele Jahre habe ich versucht,
klar zu kommen -
mit Verletzungen, Degradierungen oder auch einer plötzlichen Ignoranz
seitens Menschen,
die ich dachte zu kennen, zu lieben...

Viele Jahre habe ich versucht,
immer nett zu sein, freundlich und hilfsbereit -
so meine Werte gesteckt, mein ich gelebt,
so, wie ich dachte, zu sein...

Viele Jahre merkte ich nicht,
warum mir gegenüber grenzwertig gehandelt wurde,
meine Grenzen verwischt wurden,
ich nicht ´gesehen´ wurde...

Mir wurden Tipps gegeben,
ein Rat erteilt
- egal ob gewünscht oder nicht -
und immer wieder gesagt,
du musst los-lassen,
dann geht es dir besser!

Viele Jahre habe ich dies versucht,
aber nie verstanden,
wie es funkioniert - was passieren muss, dass dies passiert.

NUN, nach so vielen Jahren,
bemühe ich mich nicht mehr,
so zu sein, wie andere mich gerne hätten,
mich vielleicht doch mögen würden,
um mein "ich" zu retten...

Jetzt, heute...erst vor wenigen Wochen,
wurde mir bewusst,
was passieren muss,
um ein LOS LAS SEN zu erhalten,
ganz unbewusst und ohne Wunden zu spüren...
sich einfach treiben lassen -

keine Angst mehr zu haben,
verlassen zu werden oder zu verlassen...
Leben einfach nur leben - und sich selber zu spüren,
ganz zu leben!

NUR so kann es passieren,
Dinge, Sachen und auch Menschen zu akzeptieren, wie sie nun mal sind...
vergänglich, oftmals
- ohne fest zu halten -
plötzlich nicht mehr existieren -
einfach nicht mehr sind...

UND dann noch zu merken,
genau DAS ist eigentlich gar nicht so schlimm -
und macht nichts mehr mit mir..

es tut nicht mehr weh´,
weil ich nun
nach diesen ganzen Jahren
endlich mich auch selber seh´...

Wie schön das ist, weiter gehen zu können,
Grenzen zu setzen und diese ganz alleine und selber halten zu können,
ohne Verlustangst bestehen zu können -
Liebe zu geben, zu nehmen...
und nur das JETZT genießen zu können...

LOS LAS SEN fühlen zu können -
und diesen enormen Gewinn:

endlich frei sein
und Leben zu können

....und dann macht alles plötzlich Sinn!