Donnerstag, 28. Dezember 2017

WUT

WUT

manchmal habe ich WUT in mir, die ich selten verspüre, wenn ich hilflos und wütend bin und nicht weiß, warum.
Wenn ich Zeitrisse habe, mich nicht erinnern kann, wo ich z.B. was hingelegt habe oder ich gewisse Dinge nicht verstehen kann.
WUT
in mir, verstört mich sehr und ich könnte dann ausrasten, Dinge zerstören, die mir wichtig sind und fang aus Angst vor meiner eigenen Reaktion gar nichts an, weil ich dann so etwas wie Angst vor mir selber verspüre, was ich in dieser WUT alles machen kann...
und aus Angst davor, schließe ich die Augen, versuche, zur Ruhe zu kommen, gerate hinein in ein Gedankenkarussell und hinterfrage Sachen, die vielleicht für andere so normal sind, aber für mich Ausnahmen sind, mich nicht zur Ruhe kommen und so wütend werden lassen, das kein rationales Denken mehr übrig bleibt, ich mich beherrschen muss...
und ich lege mich dann oftmals am Besten ins Bett, versuche mich dort ganz für mich zu beruhigen, wenn ich mich so entfernt fühle von der Welt, mir kalt wird vor lauter WUT über mich selbst, WUT über die Welt, die mich so sehr hat Kämpfen lassen, alleine und mich plötzlich sogar völlig verlassen fühle von mir selbst...
und dann kommen Fragen, die dieses Karussell anregen, warum dies oder das so passiert, passiert ist und ich immer wieder darum kämpfen muss, Existenzängste in welcher Form auch immer zu bewältigen und diese mit mir selber auszutragen...
oder ich anspringe auf ein Fünkchen Aufmerksamkeit von Menschen, die sich jahrelang nicht interessiert haben für mich, für meine Kinder...deren Aufgabe es gewesen wäre, da zu sein, aus z.B. der Verpflichtung heraus, Vater zu sein. Oder Tante...oder Onkel, Opa, wie auch immer.
Ich verstehe dieses Interessenslosigkeit nicht, wo doch Liebe sein sollte.
Bedingungslos.
Zeitlos.
Bin ich die einzige, die so fühlt?
Ein Trottel, der sich mit Menschen immer noch verbunden fühlt, obwohl diese nicht da waren, weder geholfen noch Wegbegleiter waren, noch jemals spürbar waren?
UND dann fällt es mir wieder ein, dass selbst missbrauchte Kinder - so wie ich -  eine Bindung entwickeln zu Menschen, die diese vielleicht gar nicht so verspüren, einfach interessens.- und gedankenlos, vielleicht einfach lieblos sind, obwohl sie vielleicht Vater sind, Mutter oder einfach vielleicht jemand, der irgenwie und irgendwann mal Anteil nahm...
Ich verstehe das nicht.
UND dann werde ich wütend auf mich, mich wieder eingelassen zu haben, ggf. aus der irrationalen Hoffnung heraus, das sich was gebessert hat - vielleicht doch etwas Gefühl für mich da ist, für meine Kinder...Interesse besteht?!
Suche nach Liebe... ist es immer noch das? Ich bin wütend auf dieses Gefühl, was mich anscheinend immer noch nicht verlassen hat -  ich habe gedacht, ich habe es geschafft und schon springe ich an auf einen Vater, der sich plötzlich meldet -  es aber in fünf Monaten nicht schafft, einfach mal her zu kommen, sich mit dem Kind und den Enkeln zu treffen, dabei ist es nur vier Stunden entfernt von dem Ort, wo alles mal begann...
Die Wut unterdrückt meine Tränen, meine Traurigkeit darüber, sich gerade jetzt ganz verloren zu fühlen und wieder einmal habe ich das Gefühl, ich muss stark sein, diesem Gefühl stand halten, daraus was zu lernen...wenigstens sehe ich nun, was ich fühle und auch bewusst, warum.
UND es tut weh, diese WUT auf mich, auf dieses Gefühl, verraten worden zu sein -  jetzt, heute, immer wieder und vor allem damals...
...und endlich bei dem Schreiben dieser Zeilen fühle ich diese Machtlosigkeit über mich selber, mein ich...
es tut weh und ich spüre Tränen, die irgendwie da sind, weinen wollen und los-lassen wollen von dem Gefühl, so wütend auf mich selber zu sein, Zeit-Rissse zu haben, krank zu sein, nicht mehr so funktionieren zu können, wie es mal war und einzusehen, dass die Suche nach der ursprünglichen Liebe vielleicht was normales ist, dies auch mal einfach ausbricht aus mir....und aus dieser WUT wird TRAURIGKEIT, Hilflosigkeit, Gefühle zu spüren, die ich selten zu lasse, mich auch wütend machen, weil ich so vieles nicht verstehe, was doch fundamental wichtig ist, den Menschen ausmacht, mich.
Ich glaube, ich habe das Recht, wütend zu sein. Spüre es nur so selten, aber wenn ich mich verraten fühle, machtlos gegenüber dem eigenen selbst...dann muss ich mich schützen, Kontakte abbrechen, Nummern löschen, so weh es mir auch tut - Selbstschutz ist dann einfach wichtiger, als z.B. eine Kommunikation auf whatsapp, die so zwischen Vater und Tochter nicht laufen sollte, nicht nach fast sechzehn Jahren Kontaktlosigkeit.
Und ich erinnere mich daran, was ich gelesen habe, das „man nicht alles verstehen muss“ und ich fange an, mich wieder mehr zu spüren und das, was von mir übrig ist nach diesem innerlichen Kampf um meiner selbst.
Ich versuche durchzuatmen, mich gerade hinzustellen, meinen Wert wieder zu fühlen und das Gefühl wieder zu bekommen, mich daran zu erinnern, dass ich vieles geschafft habe, ohne Hilfe und ohne jemanden darum zu bitten...meine drei Kinder das Beste sind -  und ich immer noch lebe, völlig egal, wie ich manchmal dazu stehe.
Ich lebe noch und ich darf wütend sein, traurig und wissen los und ratlos über Sachen, die einfach nicht in meine Welt passen...
und ich versuche los zu lassen, zu schreiben, meinen Gefühlen Luft zu machen...




Mel Alazza, 2017

Donnerstag, 21. Dezember 2017

am Ende

am Ende

wieder einmal am Ende zu sein,
nach den langen Jahren des Kämpfens
erleichtert augenscheinlich das Leben
doch innerlich zerbreche ich
jedes Mal in Millionen Teilchen
atomähnlich zerbrösel ich
muss mich selber dann wieder sortieren
um mich zu sammeln
ganz zu werden
Kraft zu sammeln
für mich
für das was ich muss
um über-leben zu können
neu ent-stehen zu können
und um weiter zu machen
mit dem,
was ich brauche
um existieren zu können










Mel Alazza, 2017

Dienstag, 19. Dezember 2017

stumme schreie

stumme schreie

an manchen tagen redet mein körper
lauter als gewollt
schmerzvoller als gedacht
einen aufschrei gleich
werden symptome hinausgeschmissen
die mich zusammen zucken
stumm werden lassen
mir das gefühl geben
einfach alles so zu lassen
und mich tief in meine decke
und den kissen meines bettes zu vergraben
wäre das einzige
was etwas für ruhe sorgt
die körperstimmen vielleicht wieder verstummen lassen
für eine lange zeit
die zeitlos ist
bis es wieder einmal so weit ist
die vergessenheit früchte trägt
und stumme schreie dafür sorgen
dass es doch keine vergesslichkeit gibt
stumme schreie
die mein körper erinnnert
nicht geschrien zu haben
vor lauter schmerzen
die mir zugefügt wurden
rebellion im eigenen körper ausgetragen
verpuppt in vielen diagnosereichen ereignissen
die das leben so erschweren
behindert machen
für viele unerkannt sein lassen
mit vorgehaltener hand vielleicht tuscheln lassen
das sie ja nur wollen
abnehmen müsse
und sich dem leben zu stellen
erfolgreich sein würde
dabei jedoch vergessen wird
das ich erinnere
ich
der körper
nicht ich
der mensch an sich
den kopf hoch über die schultern tragen
alles zu ertragen
stumme schreie dabei auszustoßen
die immer ungehört blieben
sich nun ausdruck verschaffen
frei zu sein
mich als mensch lahm legen
eingeschränkt liegen lassen
darauf warten
dass es vorbei  geht
mein körper wieder stumm schreit
und zeitlos die schmerzen etwas leichter werden
um wieder etwas leben zu zu lassen
und stumme schreie für eine weile
stummer werden lassen








mel alazza, 2017

Donnerstag, 14. Dezember 2017

SchlagWörter





SchlagWörter



Lange Zeit gab es keine Bennenung von Fakten, die in meiner Kindheit an der Tagesordnung waren.
Vor lauter Sehnsucht nach Liebe, Aufmerksamkeit erhaschen, von Menschen, die mir wichtig wurden oder auch mal nicht - ich wollte gesehen, anerkannt werden...und etwas Liebe hätte ich gerne erfahren, einfach nur so, ohne, dafür was leisten oder jemand sein zu müssen...
Auch in den frühen erwachsenen Jahren gab es keine Namen für Taten, die irgendwie vergessen waren.
Vieles fühlte sich nur komisch an, ich zweifelte an mir, an meinen Fertigkeiten und Fähigkeiten, kam bei mir nie an. Lief mir selber hinter her, überholte mich fast selbst - fühlte mich jedoch nicht, begrub mich in der Zeit unbewusst einfach selbst. Nichts zu spüren, kaum zu leben, nur zu funktionieren bestimmte mein Leben. Ich musste es schaffen, mich gut zu fühlen, was zu erreichen, um mich selber nicht zu hassen. Anerkannt zu werden von anderen, etwas zu hinterlassen und nicht in einem Abgrund zu leben, wirklich was zu schaffen - zu zeigen, dass ich kein Versager bin...zu fühlen, dass ich keiner bin... und diesen Hauch von Abscheu weg kriegen, mich ungewollt und widerwillig zu betrachten und mich selber dafür so sehr zu verachten. Ich bin nichts, fühle nichts, bin es nicht wert... hart erlernte Konditionierungen, kombiniert mit viel Angst, Haß und Schmerz.
Mit Mitte dreißig schoben sich Bilder vor mein inneres Auge, in meine emotionale Welt...gruben sich ein, entstellten meine Welt...
und wieder gab es keine Namen für Taten, die mir so unwahrscheinnlich vor kamen. Mir bestimmt nie passiert waren - nur meiner abscheulichen Phantasie entsprangen, die mich noch mehr an mir zweifeln ließen...wie böse und schäbig müsste ich sein, um auf so welche Gedanken zu kommen, die mich auch in meinen Träumen kämpfen ließen...mich seit dem nie wieder verließen und mich irgendwann in Angst vor neuen Erinnerungen und Gedanken daran auch im Alltag nicht mehr verstießen.
Die Folge von diesen Erinnerungen, die mich auch im Alltag plötzlich festhielten, waren sichtbare Symptome auf meiner Haut, die ich versuchte zu verdecken, weiter normal zu wirken, einer von vielen zu sein...
Es gelang mir, weiter zu machen, die stärker werdenden und entzündeten Stellen auf meiner Haut zu kaschieren, zu verdecken und mich weiter aufrecht zu erhalten, wobei mich diese Schwäche immer wieder einholte, so ermüdete...und oftmals während des Tages bereits hinstreckte, mich komatös kurz schlafen ließ, mich seitdem aber nie weder verließ und mein Wegbegleiter wurde, auch heute noch neben mir steht, mir oft das Atmen nimmt, mich immer wieder runter zieht und mir zeigt, du bist nicht mehr allein, ich zeige dir, wenn es Zeit ist zu pausieren...ich halte es für dich ein!
Es fühlte sich so aussichtslos an, Ärzte sahen nicht, was mich betrifft und auch Wörter meinerseits, gab es dafür nicht. Ich sah und fühlte nichts, war in dem „ich muss funktionieren“ Modus gefangen, weil ich funktionieren musste, für diese kleinen Menschen bei mir, die mir so kostbar waren, mir mehr als alles andere bedeuten und mir die Verantwortung gaben, für sie da sein zu müssen.
Körperliche Symptome nahmen zu, mein Körper ebenso - und alles was ich hörte war, sie müssen wirklich abnehmen! Dann geht es ihnen wieder besser... und ich nahm weiter zu, bekam Antibiotika und weiter Cortison verschrieben, weil mich Infektionen nicht mehr verließen, immer wieder kamen und mein Leben mehr beeinträchtigten, vor allem Im HNO Bereich konstant und hartnäckig waren.
Medikamente zu nehmen, wurde normal - weiter wurde auch seitens der Ärzte nie gefragt - was könnte wohl hinter all dem liegen?
Es ist egal, wie sind auf funktionieren ausgelegt und sollten dies auch und wenn es nicht mehr läuft, holen dich die Medis schon wieder raus!
Symptome wurden betäubt, die Ursache nicht gesehen, auch von mir nicht.
Niemals hätte ich gedacht, dass es für „komische Sachen“ in meinem Leben Namen gibt, die aus der Psychologie kommen und Symptome erklären, die niemand braucht zum Leben...
Mein Körper rebellierte immer mehr, ich wurde krank - konnte nicht mehr und das Leben forderte wieder mehr...
ich schaffte die Arbeit, der Haushalt blieb oft liegen...privat lief nichts mehr: Besuch zu empfangen ist ein Greuel geworden, weil ich nicht mehr privat funktionieren konnte, konnte den normalen Ansprüchen nicht mehr genügen...auch mir nicht mehr. Irgendwie hielt ich mich aufrecht, wusste nicht, was eigentlich los ist mit mir.
Irgendwann dann, kam der Super GAU, der sich so abgezeichnet hat und mein Kopf explodierte, nichts ging mehr, keine Telefonate, keine e-mails, keine Bücher mehr - Gespräche wurden zur Qual, meine Konzentration war dahin und jedes Bemühen um etwas Normalität entschwand.
Ich war verschluckt worden und musste mir eingestehen, es ging nicht mehr, ICH K A N N einfach nicht mehr...dies zu erkennen, war die Hölle für mich, nun da es irgendwie lief, lief es einfach nicht und ich stand vor meinem Leben - und stand vor nichts. Alles verfiel, verfiel in nichts und ich stand wieder da und fühlte nichts, außer versagt zu haben. Ein Looser war ich.
Das ich krank war, sah ich nicht, konnte ich auch nicht, alles was ich sah, waren meine Bemühungen, Leben zu „machen“ - und dies konnte ich nun nicht.
Ich wurde krank geschrieben, beantragte Erwerbsminderungsrente, ohne wirklich zu wissen, was dies ist und bedeutet - es interessierte mich nicht. Ich merkte für mich, Leben wurde unwirklich für mich und eine Flut an Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit umspült mich.
Ich verlor meine Arbeit, die mir immer so wichtig war - mir zeigte, wer ich war und ich zermürbte mich, warum dies alles so geschah...
Die Gewissheit, nicht mehr zu können, war schlimm für mich - es ging nicht um wollen, es ging um ein „tot“ sein, vor allem innerlich. Ich fühlte nichts mehr, war wie in einer Blase und hielt mich ein Minimum hoch, um die Verantwortung für meine Kinder zu tragen, dort nicht auch noch komplett zu versagen.
Diese Zeit war so wahnsinnig schwer für mich...jeden Tag zu wissen, ein komplettes Aufgeben gibt es nicht, für sie da zu sein, war das Ziel, was anderes gab es nicht...und wenn diese Gedanken kamen, einfach komplett aufzugeben, hielt mich die Verantwortung weiter irgendwie am Leben. Wie ein Stock im Rücken hielt sie mich aufrecht, rettete mein Leben,hielt mich aufrecht, ließ mich stehen.
Ich konnte bald diese ganzen körperlichen und psychischen Symptome nicht mehr aufhalten und selbst „laufen“, „atmen“, „sein“ fiel so immens schwer: Diagnosen, die mich kopfschüttelnd stehen ließen, beeinträchtigten mein Leben und immer noch, erkannte ich mich nicht.
Auch SchlagWörter kamen nicht an mich heran, alles wurde noch verdrängt, kam an mich nicht dran.
Ich war gefangen, in diesem Kreislauf aus Krankheiten, Schmerzen und dem ganzen „stand-halten“, am Leben zu sein. Und dann wurde es benannt, eine Posttraumatische Belastungsstörung bestimmte mein Leben,mannigfache Symptome zahlreich vertreten, das Kind bekam nun endlich einen Namen.
Auch das was mir als Kind passierte, wurde nun als mannigfacher Missbrauch bezeichnet,
was mich immer noch erstaunte, irgendwie ging es mich noch nichts an. Ich wusste, was da war, war nicht gut...aber das SchlagWort sexueller Missbrauch klang doch echt hart....
Je mehr Zeit verran, desto mehr fühlte ich, wie scheiße das alles ist, es kamen Sachen dazu, einiges veränderte sich... eine Depression begleitete mich, eine Schmerzstörung kam hinzu und schon waren die SchlagWörter greifbar für mich...diese Kinder der Gegenwart bekamen weiter Namen, waren nicht nur greifbar für andere, sondern auch ganz langsam für mich...ich versuchte mich daran zu gewöhnen, dass dies ein Teil von mir ist - auch wenn ich oft von anderen hörte, „du musst nur wollen“...doch das änderte nichts, um „wollen wollen“, ging es nicht mehr...am Leben zu bleiben war der Wert, doch das sahen alle nicht. Ich fühlte es, doch spürte es nicht in mir, weil ich mich „tot“ fühlte und nichts mehr wert....
Stillstand.
Nur Atmen.
Ein wenig sehen, in mir, außerhalb von mir...
und fühlen!
Und in dem Stillstand, kam EntWicklung...ganz langsam
sehen
fühlen
be-greifen
und Gefühle bekamen Namen,
Wörter, Begriffe
gaben Realitäten -
Wahrheiten,
Ein S E I N,
Ein I S T entstand
entsteht...
Die Zeit verinn, neue Namen kamen hinzu, alles veränderte sich... ich versuchte, weiter zu machen, Leben zu Leben...und ganz langsam veränderte sich das Leben für mich. Ich begann mich zu fühlen...ganz langsam...fand ein „ich“, was Dinge benennen konnte, die Erlebnisse bekamen Namen...SchlagWörter waren plötzlich mit Bedeutung für mich! Gefühle bekamen Namen, Symptome und Anzeichen noch mehr Diagnosen...Entwicklung trotz Stillstand entfaltete sich, langsam, ich begriff...
alles musste so sein, so kommen wie es ist
weil alles kaputt gehen muss, um neu zu entstehen, besser zu werden -
SchlagWörter wahrheitsgemäß aussagen und benennen, was so lange nicht wahr war und einfach nur ist. SchlagWörter wie Gewalt, Vernachlässigung, Missbrauch bekamen einen Platz in meiner Biografie...in meinem Leben.
UND nur mit dieser Akzeptanz, lerne ich (zu) Leben.









Mel Alazza, 2017

Sonntag, 10. Dezember 2017

having fun

having fun

long time ago
I had fun
without thinking about it
without planning it

I just went higher, faster
as much as I could...
but now,
everything changed -
I I never felt this way again
I really didn t feel fun,
until every emotion seemed so far away,
faded away from me,
for such a long time...

All of the sudden,
I feel it again,
I have fun
enjoy life
different then before
but every second I am in
it fills me up completly,
feeling joy
seems for the first time...

I am happy about
feeling positive again,
to enjoy life -
and I will do my best
that this will only be a beginning again
and to stay positive -
for the rest of my life!


mel alazza, 2017

Samstag, 9. Dezember 2017

behind laughing

Behind laughing

I'm in the class:
everyone laughs, silly around - me too
and feel different, marginalized
not belonging,
everything seems so silly, just too childish,
I do not belong to it!
No matter how hard I try to be like her,
I can not do it, but laugh with them,
I am like her, but different:
the behind my laugh, I live in fear!
Laughing, I'm sitting in this student round,
everybody laughs, they joke, they make an appointment -
I try it too, but notice, me, inside me,
I do not belong here!
I try less and less to be her, listen to my gut feeling -
try to integrate anyway,
even something to be like her,
even if it does not feel right
I try to be adapted:
the behind my laugh, lives so much insecurity!
Laughing, we mothers sit in a lap, the babies on our lap,
tell about the first moments of happiness -
again I realize
I'm different, I do not belong here because I'm just different -
I keep laughing, I'm friendly,
but feel strange among them,
and completely misunderstood.
I do not know why it is
but even when I laugh, I'm sad,
the behind my laugh, a shadow lives, which grabs and grabs me
and drag out of this life!
I sit there watching the kids play,
I'm so proud of them, watch them grow over the years!
I'm happy because they exist, they give me hope:
Hope that there is a life!
I'm still different from everyone, do not always feel attached to me,
but now deep inside me, with that story inside me, I'm just different -
I'm so deeply hurt that nothing normal is
my soul is just different and frozen so deep
that even with heat it is very difficult to warm.
The only heat, only my own heat,
that had cooled down so long that I just had died in me -
and only through long years of memory and time and strength and courage,
an authentic would be possible!
I am now me,
still not quite, never right -
behind the laughter, I am looking for me!

somehow survived

somehow survived

I flew so high up, thought I had done so, distanced myself more and more from what surrounded me, from the vague feeling of what I experienced - who I was, leaving behind all the chains and feelings and my "family" me…
and thought, I'm finally free!
I tried to make everything possible, to live my dream of family - to have children, to give my love so extensively, to study, to work, in spite of all the hardship of being single for three children - and even that I did not feel! Because I lived in a future, a sense of 'good earning', 'going to work' and having children who are almost grown-up and just as happy with how and what they are ...
And when I thought I'd done it, I finally freed, I fell down, broke everything that went and can be and landed deeper than deep, in a dark hole that surrounded my past and therefore me ...
I could see nothing, feel nothing, fought for life, which I did not feel anymore ... I did not really want to live anymore either - but what can I say !? The responsibility for my three - the very best in my life - forced me to continue because I could not leave her, without being ashamed of not having done justice to my responsibility.
So I kept going, upright only holding on to my sense of responsibility, getting it all together was the goal ...

No one saw it to me how heartbroken I was, how bad I felt, how drugged I was, what kept me in the past and how hard it was to see and feel all this ... deeper than deep fall and have nothing left, which will fill you with love and courage to continue to believe in a life, which may be positive. It was not about depression, it was about being "finished" with everything that was experienced and everything that is.
Always to be seen as strong, although I was so weak meanwhile and could not do anything, except to breathe somehow ... was not seen. To accept help was so incredibly difficult for me ... and almost never happened. Often I sat at the table, for hours, unable to move because I was stunned by all this difficult life and this crappy phase that surrounded me here. I could not anymore. There was nothing left. With difficulty I completed getting up, showering, dressing .... and felt like I had a 26 hour day behind me and knew I had to go through it, I had to: bring the kids away, go shopping, cook food..function!
I withdrew from everything and everything, feeling no more, and still more than ever, to somehow function.
How should one explain that if one does not understand it?
I'm not a whine, I never felt. It is always and always was about being understood - if not "seen" by the few contacts, friends who stayed. Above all, I wanted to understand myself ...
I could no longer hold contacts, make phone calls, conversations, everything was so damn hard because my head did not work anymore ... I was no longer true. How should anyone understand this, whom I did not even understand ?!

Time passed and I did not understand how I could live in a hamster wheel before, with the concern for study, work, children, relationship, and the emerging memories and the whole of what life was like at that time for me. Alone two appointments a day managed me already - how did I manage only 6 of them: in one day? And always with three children, because yes my family - and also the father mean - was not !? I do not know today, the only thing I know is that I did not want to be a "loser" anymore, that I wanted to achieve something ... I just wanted to be different than what I needed to be.
I wanted to understand at some point what happened to me - and why.
I knew my childhood was crap, been - but this abnormal thing was normal for me - so I did not see HOW it really was serious ... the extent of that, I'm still not fully aware, because I'm too deep in it put in the consequential disturbances of this manifold and multi-faceted abbuse.- and neglect time.
I was sexually abused and raped. I was neglected. I was severely mentally and mentally injured and traumatized ... I can now say that and name it - because I understood it, because I finally feel it and I know it! Nevertheless, it is often difficult to grasp this, because there is no end in sight ... no end of coming memories! Despite everything, I have to learn again and again to protect myself, especially in situations that make me freeze and make me feel so defenseless ... it does not happen often, but unfortunately it still happens.
I understand more and more - and I also know that for me this "fall deeply" was very shitty - but has shown me "me", completely destroyed my life and somehow reformatted especially in recent months again.
I already know something about myself, about what I somehow can, even though I've lost everything that was valuable to me. I've lost my dreams, my goals and desires, and - and that was the worst thing about it - lost that "me," what I thought, what could do.
I was mistaken.
I lived in a sham world. A semblance of what I mean, what makes me what I am, what I am and what I have to achieve, to what to be.
I did not feel it. I was not.

BUT, I know for sure that I now am.
AND I have only felt for about a year to feel, what am I - and what can I do. NOW.
It's all about this.
I had to stop, was thrown out, in the middle of an ocean full of sadness and desperation and discouragement, without being able to swim. I drowned a few times, was almost dead.
But I have - whatever - held on to myself, have learned to swim something ... although very slowly ... and even if I stayed on the spot, I got air. NOW. I could BREATH. Only for me. and that only counted ... there was not more ...
I looked at the sky above me. His times full of beauty and calm, his times in a violent storm ... I saw it, felt it. AND kept holding me up, gasping when a wave wanted to overturn me and hit me full of force. I FEEL E. I felt the water around me ... the coldness and violence of the waves, the deep whirlpools below me that kept inviting me to follow them, just letting me slide down ... I felt them ... and heard the birds looked up again and realized THAT is life. I felt L I F E. The very first time. AND BREATHED.
I get to know each other, felt my movements in the water ... now I swam and swim as I did need it.  BUT I did not NEED it no more.
I do not know if I W L L .... and that's the difference to the past. AND I see land again, but I do not need it anymore to have ground under my feet ...
AND I now know that I am not a failure, that I want to live - and that I can do it again.
And I have to admit, what better than this collapse three years ago, could not happen to me, even if the reason is simply unbearable:
because, in spite of the many things that make me feel the past, that I've experienced, I can finally be the way I am, becoming more "me" every day.
And like me, I'm learning to re-learn every day ... that's probably the biggest gift for me, despite all the difficulty and gravity, which still I S.
AND of course I would have liked it all differently - but it's just like it

NOW

IT IS.

wonderful journey

Wonderful journey


I have a wonderful journey, full of extremes -

Companions are the,
who accompany me
whether short or long
and even if some hurts:
the journey is long,
stamina and strength,
Perseverance and development ...

a wonderful journey in the direction of "me"
Looking for me:
I find myself

at the start:
involved in conditioned forms of life
and unfree in actions and thinking,
because everything was so strange -
and somehow still,
slowly, however, my "I" unfolded

the older I got,
the more I discovered the world

... naive actions and reactions
caused pain and beautiful feelings,
varied life -
presented with children
and so many experiences,
which were also positive and not only negative!

Thankful for wonderful people,
on this wonderful journey,
who only saw me -
protected me by
me unconscious for me and you,
Gave support -
I stayed alive,
continued
and continued to rise ...

on the mountain of the manifold possibilities of life,
Being allowed to learn was not always nice
also painful experiences bring development -
but filled me out to define myself about achievement
until this was no longer possible ...

The wonderful journey became rocky, heavy
I kept upright -
and years later I saw it,
how important this was and is,
to find my "me"
as it really is -

and what my job
here on earth is!




mel alazza, 2017

The daymy soul broke for the first time

The day my soul broke for the first time


Laughing, I walk upstairs, glad to see her ... tell, laugh and feel well. Drink and eat something and go outside again - to my friends who are already waiting for me - I am at home, safe.
Cheerful and happy I romp around, climb on a tree, my pants are torn and dirty at one knee, laugh with friends, play football and table tennis and sit in the evening tired and happy and secure on the couch, grandma cuts apples, we watch a movie ,
It's warm and cozy and in a warm blanket I cuddle up to the two most important people for me, in my little life: grandma and grandpa ...
and fall asleep at some point completely exhausted and really accepted and really loved. The next day we drive to the camper, and I immediately take the much too big wheel from Grandma and drive around, greet the familiar faces and get up after a sudden fall, the corner was too short and I too fast, as usual. .the short pain is just wiped away with the dirty hands and it goes on, the friends behind, the freedom to play and feel free and good does not wait ... and I know unconscious, later I get there with a loving and slightly smiling look and the deep, sighing and really serious sentence "you would have become a good boy" some ointment and a plaster on it .. and shortly thereafter it may be a small scar, but actually forgotten again ... unimportant and in Fall into oblivion. Safety, security .. and the knowledge, they are there.

Now.

Only a short time later, hard blows hit me with the hard wooden stick, leaving marks on my little body, pain crashing through me and fear, I protect myself and my head with my hands, they too get their punishment because I did not lie down and got up, wanted to drink.
I was angry, I did not obey. I continue to be beaten with the stick and thrust back against the walls and doors back into bed, with the flat of my hand hit him several times on the whole body, right in the face ... I shiver, do not know where to go with all those aching, anxious feelings, I cry, baseless, painful ... he shakes me and I am shouted: "Stop crying now, your screaming and howling is of no use to you, let it be a lesson to you - if I say something to you, you have to hear , Now shut up and sleep, - do what adults tell you. AND if I say something, you have to parry! "
I heard everything and nothing. My fear was so overpowering and strong
... everything hurt ...
my head, my back, my butt and my thighs ...
Never in my life have I felt like this, I rolled up painfully and laboriously on this hard and disgusting smelling sofa bed, which is so strange to me and does not belong to my life.
Every pain is like a lump of ice in my chest, freezing me, deep inside of me, everything is getting cold, I'm freezing and I feel like something is breaking inside of me. This loud noise in me and around me is suddenly deafening and envelops me, everything else is quieter, far away and I disappear, have disappeared, the first time in my life just gone out of me, this noise envelops me and carries me away , protect me, cover me ...
the pain disappears ... I feel weird, alone, weightless ...
nothing is left ... and everything is gone ... and I do not care, even the pain does not hurt anymore ...
I'm not me anymore, I'm not in pain anymore, I'm just not there anymore.
And I think I'm seven, was seven ... the day my soul broke and shattered for the first time ...
I froze and am .. and somehow disappeared ..

Freitag, 8. Dezember 2017

Klippenspringer

KLIPPENSPRINGER


Du sagtest, „KOMM KLIPPENSPRINGER,
spring mit mir -
über den Rand der Klippen hinaus“
und entferntest die Fesseln an deinen Füßen,
mit einem Ruck fegtest du sie über den Klippenrand,
sie verloren sich irgendwo dazwischen -
ich schaute dich nur an und fragte
„Willst du das auch?“
Du sagtest, „Ich bin hier, hier bei dir“ –
ich sah dich an und lachte,
nahm deine Hand, die sich meiner bot!
Alleine diese Berührung verband uns -
glücklich schautest du mich an,
und wir beide sagten „NUN FÜHLE ICH GANZ!“,
wir lachten und sprangen,
weiter und höher…
so erleichtert,
endlich, nach all den Jahren,
jemanden zum Springen gefunden zu haben -
und plötzlich mit dem Wissen,
genau dafür geboren worden zu sein,
hier mit dir zu springen!
Immer wieder mit den Zehenspitzen
leicht die Klippen berührend,
flogen wir glücklich über den Rand hinaus,
immer weiter und noch höher hinaus,
wir genossen die Weite,
den Wind um uns herum, das gemeinsame Schweben…
berührten die Sterne und den Mond,
ließen uns einfach fröhlich lachend fliegen…vor lauter Glück,
jeglicher Worte beraubt,
bis plötzlich
deine Hand meine verlor,
wir aufschlugen,
die harten Klippenspitzen unsere Füße durchbohrten,
wir uns ansahen,
deine Tränen meine berührten,
mit plötzlicher Verzweiflung gepackt,
fliegen für dich nicht mehr machbar war,
weil dein Verstand dich festhielt,
alles andere, aber nicht unsere Herzen sah,
und deinem nicht folgen wollte,
der harte Weg der Klippenspitzen
zu sehr schmerzte…
du hast losgelassen,
mit der Bemerkung,
„Nun schmerzt es zu sehr:
dieses Neue,
ängstigt mich zu sehr!
KLIPPENSPRINGER!
ich kann nicht mehr –
ertrage die dauernden Luftsprungfrequenzen und das harte Aufschlagen nicht mehr…
ich bleibe lieber am Boden,
bleibe genau dort,
bei meinen harten Felsen,
die bieten mir Schutz
sonst bin ich verloren…!“
und du lässt mich los,
rennst weg von mir
und der Lust zu fliegen,
Klippenspringen gibt es für dich nicht mehr -
Ich schaute dich an und wusste,
zum Springen kann ich dich nicht zwingen,
liegt mir auch fern, dich zu etwas zu bringen,
halten zu wollen,
wenn du es nicht kannst…oder willst –
obwohl ich sehe und fühle,
dass dein Herz und deine Sehnsucht was anderes will,
die Sprünge dir nicht reichten,
du noch höher willst –
weiter zu fliegen verlangst…
doch du aufgibst,
dich mit den Klippen zufrieden gibst,
wieder in deine Höhle gehst,
weil die es ist, die ein Zuhause für dich ist,
alt und gewohnt und so bekannt…
Ich lasse dich gehen,
mit weinendem Herzen und schmerzenden Füßen,
mit dem Wissen, dass dies nur deins,
aber nicht meins ist –
ich nicht folgen kann…
Ich gehe zurück zu den Klippenspitzen und schaue hinauf
zu den Höhen, zu der Freiheit, dem ICH SEIN
das ich so zum Leben brauche -
drehe mich um und sehe dich mit Tränen in den Augen
in deiner Höhle verschwinden,
die alten Fesseln wieder umgelegt,
die schön die Narben der Vergangenheit kaschieren –
obwohl sie nun noch enger sind,
deine Wunden erneuern,
der KLIPPENSPRINGER in dir
nun gebrochen ist,
weil deine Angst dein Herz auffrisst,
du dich um alles sorgst,
nur nicht um dein Herz und deine Sehnsucht,
die dir Veränderung, aber Frieden verspricht,
trotz ungewohnter Höhen,
du dafür vielleicht geboren bist...
Ich stehe am Rand der Klippen, schaue ins Blaue -
unter mir das tosende Wasser, die peitschende See –
Hinter mir die steilen Klippen,
die versteckten Höhlen,
die verstaubten Steine der Vergangenheit, deren Fesseln der Unfreiheit –
drehe mich um
atme die windige See,
wie es mich berührt,
höher schweben lässt,
die Klippen unter mir nicht mehr sehen lässt…
sehe die anderen KLIPPENSPRINGER
voller innerer Freude und Zufriedenheit lachend springen,
mit verbunden Füßen,
sicher geschützt…
und wische meine Tränen und die Sehnsucht und die Verletztheit weg,
verbinde meine Füße mit einem weichen Tuch -
mein Herz weint leise, zeitlos…
ich nehme Anlauf,
springe hoch
und noch höher hinauf,
weil ICH dazu geboren bin,
Verstecke und Fesseln NICHT mehr tragen will,
dass KLIPPENSPRINGEN mein Leben ist,
ich so und nicht anders,
einfach leben will -
einfach als KLIPPENSPRINGER geboren bin!




(2015)




Klippenspringer II


jegliche meiner Flüge
mit Sehnsucht nach dir gepaart,
schaue ich
immer wieder
nach dir,
zu deiner Höhle hinab,
spüre deine Sehnsucht,
nach Freiheit und Liebe und Frieden,
sehe deine sehnsuchtsvollen Blicke in die Höhe,
zu den Klippenspringern,
dein Ausschau halten nach mir –
ich versuche fern zu bleiben,
bei mir zu bleiben,
dich leben zu lassen –
mein Herz schmerzt dabei sehr,
nicht nur,
weil ich das Klippenspringen nur mit dir
so „einzigartig“ und „normal“ empfinde,
du zu mir,
ich zu dir gehöre,
sondern weil ich deinen Herzschlag spüre,
als wärst du einfach neben mir!
Zeit verstreicht,
jede Minute einem Tag gleicht,
die Zeit ohne dich,
einfach so leer und nichtig ist…
jedoch, dann:
sehe ich dich stehen am Klippenrand,
rufst nach mir, meinen Namen
Klippenspringer, ich brauche dich´
ohne dich leben,
kann ich nicht!“
Stehe dann neben dir,
sehe deine Fesseln an deinen Füßen,
enger als damals
erschaffen sie weitere, tiefere Wunden,
die du kaum zu spüren, zu sehen scheinst –
Du schaust mich an,
erleichtert, irritiert, nimmst meine Hand –
unsicher halte ich deine,
endlich,
feste in meiner
-so, als wäre nie was anderes gewesen –
und schaue dich nur stumm an,
Worte zu finden fällt mir schwer,
mein Herz fließt über vor lauter Gefühl,
du beugst dich zu mir,
küsst mich,
sagst:“ Klippenspringer, ich liebe dich und immer noch mehr!“
und dieser Kuss,
ein Versprechen auf mehr,
knüpft das Band wieder fester um uns,
was uns schon immer zeitlos verband,
schon beim ersten Sehen neu entstand.
Ich umarme dich,
spüre Erleichterung in mir,
wieder bist du hier bei mir,
egal wie sehr die Fesseln zu sehen sind,
ich gebe dir Zeit,
weil das Gefühl zwischen uns,
einfach einzigartig, so alt und vorherbestimmt ist…
Klippenspringer, ich komme wieder, ohne Fesseln diesmal
und ich fliege mit dir,
ich will dies mit dir“
ich schaue dich an, wusste,
dass dieser Wunsch
dich an deine Grenzen führen wird und kann,
du dir nicht bewusst bist,
was dies mit dir macht,
bedeuten wird,
für dich und für mich,
dies nicht nur „einfach Klippenspringen“ ist…
Also fragte ich dich,
ob du sicher bist, dass du das willst
und schaffst und dir der Konsequenzen dessen
auch bewusst bist…
Welche Konsequenzen?“ fragtest du mich…“ich will mit dir fliegen,
bei dir sein,
nur dich bei und an mir spüren!“
Und ich wusste, dies wird dann vorerst das letze Mal sein,
für diesen Flug mit dir,
werde ich alles geben…mit allen Konsequenzen leben!

Ich warte hier auf dich“, sagte ich und schaute dich an –
sah dir nach,
wie du glücklich in deine Höhle verschwindest,
in freudiger Erwartung auf das nächste Treffen…
feste an deine Fesseln gebunden,
freudig dabei tanzt und lachst,
als wenn du sie nicht spürst –
nachdenklich sitze ich noch eine Weile am Klippenrand -
der Wind zerrt an meinem Gewand,
Komm“, flüstert er leise, „Komm fliegen Klippenspringer,
folge den Ruf deines Herzens,
dafür bist du geboren,
ruh´ dort nicht zu lange aus, sonst bist du verloren,
komm Klippenspringer, komm nach Haus...“
Halbherzig stoße ich mich ab,
fliege in den Himmel hinauf,
voller Gedanken an dein Kommen,
lasse ich mich treiben,
noch spüre ich deine Hand in meiner und habe das Versprechen im Ohr,
du kommst wieder…
ich höre und sehe die anderen Klippenspringer
glücklich und zufrieden lachend an mir vorbei schweben,
Hand in Hand oder auch alleine:
fliegen sie in die Wolken hinein,
zufrieden ihrem Ruf des Herzens folgend,
viele endlich miteinander vereint…

Nach einer Weile
treffen wir uns wieder,
ohne Fesseln stehst du vor mir,
achtlos liegen sie an der Seite,
im Schatten eines dunklen Felsens sicher versteckt -
voller Unsicherheit und Vorfreude schaust du mich an,
ich nehme dich in meinen Arm –
atme deinen Duft tief ein,
spüre dich ganz bei mir,
nehme deine Hand, schaue dich an
und sehe deine verletzten Füße…
betrachte deine Narben, die frischen Abschürfungen und verbinde sie,
sicher und sanft mit einem weichen Tuch,
vor weiteren Verletzungen nun sicher geschützt.
Richte mich auf,
in voller Augenhöhe sage ich dann zu dir:
Ab jetzt gehörst du zu mir, wenn du bleibst Liebes,
bist du nun bei mir und ich frage nicht mehr, wie hoch du kannst und willst, wenn du jetzt mit fliegst, zeige ich dir meine Welt!“ fragend schaue ich dich an,
Jederzeit, jetzt und hier und vor allem, nur mit dir!“ rufst du mir lachend und freudig zu –
nimmst meine Hand,
wir halten uns feste,
stoßen uns ab von den kalten und schwarzen Felsen,
die das Leben so erdrücken,
Gewohnheit sind und alles Neue quasi ersticken –
Hoch in die Luft fliegen wir
du genießt es,
bist glücklich mit mir,
ich sehe es,
spüre es, in dir und mir!
Das Fliegen lebt in dir,
du bist dazu geboren,
der Klippenspringer ist auch in dir!
Ich sehe dich lachend an,
nehme dich feste in den Arm und sage
Hallo Klippenspringer- willkommen in deiner u meiner Welt!“
und wir lachen beide, ganz verschämt, ganz erkannt und beide endlich frei…
erstaunt flüsterst du „Klippenspringer, was machst du mit mir!?“
Ich küsse dich, halte dich,
fliege nochmals höher mit dir und schaue dich nun an,
wir beide glücklich und zufrieden, Hand in Hand…
den Lebenspunkt erkannt!
Ich liebe dich nur Liebste,
so wie schon immer! Gestern, heute und morgen - für alle Zeit und wie schon immer, wir sind eins – du gehörst zu mir, so wie ich dein bin, schon immer!“
Glücklich schaust du mich an,
erkennst dich in mir
lässt nun endlich alles los,
flüsterst „Es ist so schön, so ganz zu fühlen! So ist es also, einfach zu sein, ja wir gehören zusammen und ich gehöre dir –
mit dir ist es so schön, gemeinsam sein, so kann es also wirklich sein…“
und fliegst noch höher mit mir,
lässt dich ganz drauf ein…
glücklich fliegen wir zusammen,
lösen uns in uns auf,
verschmelzen,
werden EINS,
sind EinS -
die Bestimmung nimmt ihren Lauf!
Wir fliegen und fliegen,
weiter und höher wie nie zuvor…

Nur gefühlte Stunden später, ist alles aus!“
Wir stehen am Klippenrand,
du hälst es nicht aus,
drehst dich um,
siehst deine Höhle, dein zu Haus und wirst ganz stumm…
und so schnell, wie du die schützenden Tücher abnimmst,
deine Fesseln abermals angelegt hast,
obwohl du dabei kaum atmen kannst,
von dir völlig unerkannt…
ich stehe stumm daneben, weiß nicht, was hier geschieht,
bist du wieder der Höhlenmensch,
der Klippenspringer besiegt,
ignoriert, ausgeschaltet –
die Wundern tiefer und wieder aufgerissen,
erneut blutend und ignoriert…
sagst tonlos „ich gehöre nicht hierher,
die Höhle, die Klippen sind mein zu Haus,
ich gehöre nur hierher,
ich liebe das Leben hier –
Klippenspringer, lass mich geh´n –
lass mich endlich los!“
verwundert schaue ich dich an und sage
Liebes, Fesseln habe ich dir niemals angetan –
deine Wunden, das war nicht ich!“
begreife, verstehe das hier nicht - mein Herz springt entzwei,
Ich begreife das nicht, was ist los mit dir – siehst du mich den nicht!?
Ich bin es, hier bei dir, erinnere dich – ich liebe DICH!“
Du lässt mich einfach stehen, kein Blick zurück -
hörst meine Worte nicht, gehst über die Klippen,
zur Höhle zurück…
die Fesseln schneiden in dein Fleisch,
du spürst es nicht,
es ist dir gleich!
Ich spüre deinen tiefen Schmerz,
sehe, was du tust, versuchst…
spüre die Angst, die dein Herz auffrisst,
die Angst vor Neuem, Unbekanntem,
die erst schmerzvoll, aber Veränderung verspricht,
Gewohntes beiseite schafft, jedoch dir endlich die Chance auf Fühlen gibt,
dem Höhlenmensch den Klippenspringer schenkt:
Veränderung und Schönes verspricht,
ein Anfang auf wirklich Leben,
Freiheit und Liebe gibt –
dir damit das Leben des Klippenspringers gibt:
Freiheit ohne Zwang,
einfach Leben gibt –
und du dir jetzt gerade nur selber im Wege stehst!

Ich breche meine Werte und Vorstellungen,
folge dir zu deiner Höhle,
rufe dich, bitte dich,
versuche dir zu erklären, was du dir antust,
mit diesen Fesseln,
die dich bluten, aber nichts spüren lassen:
gewohntes natürlich dir Sicherheit gibt,
du auch dieses Leben liebst,
aber Neues doch schon lange in dir ist –
nichts mit mir zu tun hat,
du einfach auch wie so viele,
zum Klippenspringer geboren bist,
dies deine Freiheit und Liebe ist
und abseits von mir,
du glücklich dabei warst, du bist,
dies für dich Leben ist!

Du hörst mir nicht zu,
schmeißt mit Steinen nach mir,
willst mich nicht mehr sehen,
nicht mehr fliegen,
erst recht nicht mit mir –
Tränen laufen meinen Wangen herab,
mein Herz schmerzt immer mehr, es schmerzt aus mir…
Ich begreife, dass dies nun erst einmal zu Ende ist,
dies einer der Konsequenzen ist,
keine Zeit für deine Veränderung ist…
ich falle auf die Klippenspitzen,
die meine alten Narben aufritzen,
dieser Schmerz, alt und so bekannt,
zerreißt mein Herz, meine Haut an Händen und Beinen,
berührt mein Herz - mein Verstand hört auf zu schreien…
Was tu´ ich hier? weinen um mich?
ich bettle um dich, deinem Leben eine Chance zu geben –
ich fühle deinen Schmerz, meinen gleich mit –
und die Kälte der Klippen umklammert langsam mein Herz,
der veraltete Kern des Höhlenmenschen
plötzlich warum auch immer aktiviert - kämpft in mir,
will die Oberhand, verliere ich hier!? Was passiert mit mir!?
Ich mache die Augen auf,
sehe die dunklen Klippenspitzen,
meine blutende Haut –
atme tief durch, stehe dann auf!
Sage zu dir, laut und ohne das Wissen, dass du das auch hörst:
Ich gehe nun, diese Behandlung durch dich, Klippenspringer,
verdiene ich nicht – du weißt, wo du mich findest, ich liebe dich!“
Ich drehe mich um, gehe fort von dir,
weiß nun, dass ich dir nie folgen, dich nur lieben kann!
Ich mehr wert bin, als blutend und bittend vor dir zu knien,
dies nichts mit Liebe zu tun hat -
und dies absolut nicht
der Sinn unserer Verbindung ist!
Entwicklung getrennt voneinander entstehen muss,
ich dir Zeit geben muss,
auch für mich noch lernen muss,
dass der Höhlenmensch in uns unbedingt besiegt werden muß,
um weiter zu leben, lieben zu können –
ich somit aus deinem Leben treten muss,
trotz diesem zeitlosen Schmerz in mir – die Erkenntnis traf mich wie ein Blitz!
Ich beruhigte mich, war plötzlich glücklich und zufrieden,
über die verbrachte Zeit mit dir, die Freiheit des Klippenspringers,
des gemeinsamen Schwebens,
dadurch sehe ich mich, weiß, dass ich durch dich,
mich gesehen habe, dies erst ein Anfang von vielen ist,
persönliche Entwicklung Höheres verspricht –
ich nun auf mich selber achten, ich noch mehr wachsen muss,
dass Klippenspringen nur ein Teil von mir ist –
Weiterkommen Besserung verspricht,
es mehr gibt, was wichtig ist –
die Liebe zwischen uns nicht vergänglich ist,
weil es einfach eine alte und starke und zeitlose Verbindung ist,
das Klippenspringen in uns beide ist,
unsere Leben und unsere Entwicklungen einfach untrennbar sind,
mehr als
weit über den Horizont hinaus!





(Für Sandra N.:  ich liebe dich, immer:
morgens, mittags, abends und nachts -
und weit über den Horizont hinaus!)





                                                                                             Mel Alazza, 2015


Schön, dass es mich noch gibt!



Schön,
dass es mich  noch gibt!

habe ich vor kurzem gedacht -
und dabei gelacht,
ganz leise,
nur für mich -
weil es so sehr lustig ist!

Vor nicht allzu langer Zeit,
war ich für s Leben nicht mehr bereit -
bereit dies alles zu ertragen
die Erinnerungen,
den Kampf um eine Existenz,
die so kaputt gegangen ist,
das am 20zigsten kein Geld mehr da ist -
ich nicht mehr weiß, wie s gehen soll,
die Verantwortung tragen soll:
nicht für mich,
sondern für meine Kids
und immer wieder damit konfrontiert,
Tabus brechen zu müssen,
weil es ansonsten nicht funktioniert...

Leben zu leben
und Gelassenheit zu erlangen,
ist wohl eines der schwierigsten Unterfangen!

Schön, dass es mich noch gibt,
denke ich bei mir

und freue mich auf weitere Erfahrungen,
weil ich nun weiß,
ich kann alles ertragen,
gebe auch nicht nur für die kids nicht mehr auf,
sondern auch für mich,
gebe ich nicht mehr auf!

Schön, dass es mich noch gibt,
denke ich bei mir...

lächle
und summe dabei!



mel alazza, 2017

hurt

hurt

I was wounded
such a long time ago
I always thought
everybody would see it
see, how dirty I am
how bad I am -
to do things to satisfie him

him
older and almost bold
him
the man of my ...
of the person who was forced to give birth to me
by abortion
by accident
because they didn t know,
how far along she was -
with the poor little me

wounded
such a lomg time ago
and still
feeling hurt
and alone with all of this abuse in my head:
memories fulfill my body, my brain, my memories
I remember more and more
and the more I remember
the more I want to go

wounded forever
still in me
bleeding, crying in secret
withou being noticed by others
any time
no healing,
maybe just a better feeling
than today

once in a while
I will be fine

with inner wounds
for all time







mel alazza, 2017

being

being


sometimes i really don t know
who i am
where i am at
what am i suppose to be
suppose to do

i  am not feeling being
really me
really see no way
where to go
where to be
being a better human

how should i be

seeing nothing else
but storm
around me
in me
feeling weird and different
at the same time
being
a human being

all the time
a better me
see myself
in you

no where else to go
to be
no being
feeling human

how should i

there s no way out
stuck in time
surronded by a world
which is not mine

where do i belong
am i real

no way out
that s for real
finding myself
being


                                                                                                 Mel Alazza, 2017

Mittwoch, 6. Dezember 2017

Wundervolle Reise



Ich habe eine wundervolle Reise, voller Extreme -

Wegbegleiter sind die,
die mich begleiten
egal ob kurz oder lang
und auch wenn einiges schmerzt:
die Reise wird lang,
an Durchhalteermögen und Kraft,
Ausdauer und Entwicklung...

eine wundervolle Reise in Richtung „ich“
auf der Suche nach mir:
finde ich mich

zu Beginn:
eingebunden in konditionierten Formen von Leben
und unfrei in Handlungen und Denken,
weil alles so fremdbestimmt war -
und irgendwie noch ist,
langsam entfaltete sich jedoch mein „ich“

je älter ich wurde,
desto mehr entdeckte ich die Welt

...naive Handlungen und Reaktionen
verursachten Schmerz und schöne Gefühle,
abwechslungsreiches Leben -
beschenkt mit Kindern
und so vielen Erfahrungen,
die auch positiv und nicht nur negativ waren!

Dankbar für wunderbare Menschen,
auf dieser wundervollen Reise,
die nur mich sahen -
dadurch mich schützten,
mir unbewusste für mich und sie,
Rückhalt gaben -
ich am Leben blieb,
weiterging
und weiter stieg...

auf den Berg der vielfältigen Möglichkeiten des Lebens,
Lernen zu dürfen war nicht immer nur schön,
auch schmerzvolle Erfahrungen bringen Entwicklung -
füllte mich aber aus, mich über Leistung zu definieren,
bis dies nicht mehr möglich war...

Die wundervolle Reise wurde steinig, schwer
ich hielt mich aufrecht -
und Jahre später sah ich es,
wie wichtig dies war und ist,
um mein „ich“ zu finden,
so, wie es wirklich ist -

und was meine Aufgabe
hier auf Erden ist!


                                                                                                   Mel Alazza, 2017

Dienstag, 5. Dezember 2017

resilienz



es ist doch merkwürdig
wie sehr die Zeit vergeht
das innerste aber trotz allem weiter lebt
egal was passiert
irgendwie überlebt

resilienz ist wohl stärker
als der wille an sich
was der mensch dabei macht
ist auch eher unwichtig
die kraft alleine besteht
wehrt sich mit eigenartigen
symptomen und merkmalen
um alles leichter zu ertragen

nur das überleben zählt
alles andere wird vergraben
vergessen
weil es sich dann eh ergibt
das leben weiter geht
der mensch entwicklung hat
auch wenn es still steht

leben leben
weiter geht
resilienz den kopf über wasser hält
und allem anderen vergibt
weil nur das überleben zählt

und es irgendwie weiter geht