Dienstag, 30. Mai 2017

Vom Herzen her gut

Vom Herzen her gut

Ich war immer fröhlich, fühlte so viel Schwung, wollte hoch hinaus!
Ich war immer frohen Mutes, liebte die Welt und war von Neugier getrieben, wollte alles Sehen, alles Fühlen, alles Greifen, alles Wissen -
und kämpfte gegen eine langsam heraufziehende Vergiftung, die mich immer stetiger umschloss.
Immer fester werdend versuchte es mich zu bremsen, aufzuhalten, mich zu verändern… ganz langsam lief das Gift in meine Blutgefäße…versuchte mein Herz zu erreichen…das schlug weiter, kräftig, fein und undurchdringbar und fast un einsehbar durchströmte es weiter meinen Körper, dann mein Herz - es kämpfte immer dagegen an, fühlte mich als Sieger! Hatte es geschafft, ich spürte es nicht mehr, es war vollbracht - ich war frei, lebte und kam zur Ruhe…
Ich vergaß das Gift, lebte, kam aber nie wieder an diese Fröhlichkeit heran - auch mein Lachen spürte ich nicht mehr, aber ich war hier! Immer noch da, aber nicht mehr so stark, nicht mehr so kampfbereit, vom Leben gezeichnet und mit Narben übersät - doch ich stand, wenn auch wackelig, auf meinen eigenen Füßen! Als ich das Kämpfen aufgab, weil es nicht mehr ging, schlug es zu! Blitzschnell durchfuhr es mich wie ein Schlangenbiss durch alle meinen Glieder, Gefäße, Adern, meine Muskeln, Knochen und Venen, durchzog mein Herz bis zum Kopf hinaus, das unsichtbare Gift zog mein Leben hinaus…als ich nicht mehr daran dachte, nichts mehr fühlte, kam es heraus…verbannte meinen Mut, meinen Lebenswillen und warf mich hinaus...
Vom Herzen her war ich gut, bis dieses Gift mich umschloss - nun fühle ich mein Herz wieder, das Gift hat sich eingenistet, wie fette Bakterien in eine tief entzündetet Wunde festgesetzt… keine Hilfe, keine Medizin schaffte es bis jetzt! Aber mein Herz pumpt wieder, schlägt wieder etwas fester, etwas lauter und auch wieder einigermaßen im Takt - es lebt jetzt!
Mit jedem Herzschlag mehr und besser, besser und fester - einem Leben entgegen und mit einem Gift lebend, was seine Macht verliert, sich aber leider immer in mir hält, bei mir ist - mich das Gift nicht vergessen lässt und mit welcher unsichtbaren Kraft es mich immer wieder entstellt, überrascht mich oft.
Doch ich weiß, vom Herzen her bin ich gut, das bin ich, das weiß ich - aber vergiftet zu sein und dies zu Wissen und damit zu leben, benötigt mehr als nur Mut.

BUCHSTABEN

Buchstaben

zu Worte zusammengefasst

ergeben
Texte mit Inhalten,
die oftmals verborgen sind…

die Analyse und Interpretation
lasse ich nur bedingt zu -

verstehe es doch,
es ist nicht so,
ich bin ein verlorenes Kind -
´gesegnet´ mit nie erkennbarer Ruh´

-         Alleinsein unter Vielen –

Lassen nur die Buchstaben es zu,
mein Leben an sich zu fühlen!

Diese Buchstaben,
zu Texte verfasst,
als Bücher mein Anker des Lebens –

hielten sie meinen Kopf hoch –


doch meinen Körper vergebens….

Montag, 29. Mai 2017

unwirklich



manchmal kommt mir alles so unwirklich vor und ich habe das Gefühl, ich müsste ja nun mal endlich aufwachen - aufwachsen aus einem Traum, der ein riesengroßes Trauma ist, mehr Trauma als Wirklichkeit und ungewollt geboren ist.

Doch irgendwie gibt es dieses Aufwachen nicht…ich verstehe das manchmal nicht.

Es fühlt sich oftmals so unwirklich an für mich, so weit weg, wie durch eine dicke Glasscheibe voller Nebel, undurchsichtig und kaum spürbar... 
ich erkenne nichts und doch so viel, dass ich kaum atmen kann. 
Ich stehe in einem dichten Raum voller wirrer Erinnerungen, die nicht tragbar sind und sich so unwahr anfühlen, wie es ein himmlischer Himmel ist. Oder ein rotes Meer..metaphorische Ausflüchte zur Beschreibung von Gefühlen, die jeder kennt, aber keiner benennt...so geht es mir mit dem, was mein Erleben und mein Erinnern kreiert - ich bin eine Spinne in einem Spinnennetz, die nicht aufhören kann zu spinnen, weil es das ist, was sie ausmacht - und am Leben lässt, gewollt oder nicht - für alle Zeit!

Ich sitze darin, wie die Thekla der bekannten Biene, Maya genannt, immer gefasst darauf, ungeahntes zu erlangen und oftmals so sehr überrascht von einem Fang, der so doch nicht gewollt war. Nur Freuen kann ich mich nicht, es liegt mir fern - Erinnerungen, die da sind, Hirngespinste habe ich sie früher genannt, eine bizarre Fantasie, nicht wert darüber nachzudenken, wie dieses berühmte, nicht abstell bare Kopfkino einer eigenen und irgendwie ungewollt geilen und erregbaren Horrorpornografie - und schamhaft vorgestellt, wie es wohl ist, einfach nur mal geliebt zu werden, ohne was dafür tun zu müssen - oder sein zu  müssen, wie ich nicht bin, um fremde Bedürfnisse zu befriedigen, die mich eigentlich nicht zu interessieren haben…

Es fühlt sich fremd an, schöne Gefühle zu haben, ersehne aber nichts mehr. Es fühlt sich komisch an, Schönes zu hören, Komplimente zu erhalten - ohne was dafür getan zu haben - oder das Gefühl dazu zu haben…

Es fühlt sich fremd an, Gutes zu erlangen, ich  zu sein. Und doch berührt es mich oftmals kaum… emotionale Störungen basierend auf fremden Bedürfnisbefriedigungen, zu früh und zu intensiv erlangt, in einer viel zu langen Zeit.

Hinter einer dicken glücklichen Fassade wurde eine Familie aufgebaut -  aus einer paradox-schizophrenen Familienwelt  stammend, voller Heuchlerei und Eifersucht auf des anderen Hab und Gut; neidisch sein auf das, was man selber nie erreichen vermag - voller Missgunst den anderen nicht einmal mehr mögen mag… aus so einer stamme ich, oftmals schäme ich mich für so ein generationsübergreifendes und auch erstaunlicherweise oft weiter vererbtes Verhalten und bin so unendlich froh, aus diesem Kreislauf ausgebrochen zu sein, ich fühlte mich immer fremd unter ihnen, gleichzeitig auch manchmal nah, theoretische-schlechtes und emotionales Bindungsverhalten praktisch verkehrt erlernt und gelebt und glücklicherweise auch irgendwann erkannt!

UND ich manchmal, ganz selten, Heimweh  hab´, an alte Erinnerungen, die mal positiv waren und ich emotional irgendwie dabei war, Familie zu fühlen, Familie irgendwie zu haben - bevor das Gefühl sich verliert und wie Sand durch die Finger rinnt….mit einem Augenaufschlag einfach dahin geht, wo so wenig ist, was wenigstens vielleicht etwas an Verbindung gibt.

Familie ist nicht das, was einem mit Blut verbindet, sondern das, was Liebe, Vertrauen und Mit-Gefühl für andere zu lässt - das weiß ich nun, doch es ist manchmal immer noch schwer und alles so extrem unwirklich, dass ich in Extremsituationen glaube, ich träume und mich frage, lebe ich!? 
Wieso fühle ich so viele Gefühle, meinen Körper so oft nicht?

Festgefahrene Erinnerungen bestimmen nicht das Leben, sondern die Momente dessen, für immer. Es ist wie eine Amputation, die keiner sieht, aber der Phantomschmerz so verdammt einnehmend ist, egal wie betäubt man innerlich vor Schmerzen ist…

Und nun ist es auch schwarz auf weiß zu sehen, wie viel Raum diese Trauma-Wirklichkeit doch aus der Ferne in die Wirklichkeit rückt, wenn geschrieben steht, dass aufgrund von Somatisierungs-Störungen und anderen Störungen gar nichts mehr geht...

Unwirklich wird es wieder, dieses Gefühl zu mir - auch wenn es nun gleich hier vor mir auf diesem Papier doch steht…frisch gedruckt und mit Stempel ausgeführt ist!

…und ich fühle wieder nichts, amputiert und verloren, in diesem Nichts aus ´nicht-fühlen´, dem´nicht-sein´…und dem ganzen wirklich wirklich sein.


Samstag, 27. Mai 2017

Ich verschmelze mit der Nacht

…Ich verschmelze mit der Nacht,
die Dunkelheit wickelt mich ein  -
ich bin eins,
mit mir,
mit der Nacht -
die Dunkelheit umhüllt mich und schützt mich,
vor dem,
was ich nicht sehen will,
nicht brauche –
ich atme, sehe die Sterne, fühle die Stille der Nacht…
ich sehe hinauf zum Himmelszelt:
fühle die Unendlichkeit,
wie klein ich bin,
und wie eins  gerade…mit allem, mit mir,
und vor allem…
vor allem mit der Dunkelheit,
die mich trägt und schützt,
vor den Gedanken und dem Alleinsein
in dieser Nacht…
und mir Kraft gibt für den Morgen,

der langsam erwacht…

Donnerstag, 25. Mai 2017

Mein Sohn ...

Mein Sohn hat geschrieben,

dass er bei mir zu Hause ist!

…was das für ein angenehmes Gefühl
für mich ist,
…habe ich nie drüber nachgedacht,
dass  dies ja auch wirklich so ist –

ich gebe den Kindern ein Zu Hause,
eine Basis für s ganze Leben
wie schön es ist
dieses zu geben
-         UND das sie so auch fühlen -
begreife ich erst jetzt
und bin so froh,
dass die s mir gelungen ist -
trotz der ganzen Turbulenzen meines

und somit auch unseres Lebens!

Mittwoch, 24. Mai 2017

Ich verstehe manchmal nicht

ich verstehe manchmal nicht

wie man sein Kind nicht lieben kann
nicht für es sorgen,
schützen will - dieser normale Instinkt so gestört ist,
das nur das eigene Wohlwollen zählt…
Vernachlässigung einzieht, es egal  ist, wo das Kind ist und wie es ihm geht.

Ich verstehe manchmal nicht,
was so schlimm an einem Kind ist, welches Liebe braucht, Nähe, Verständnis und das Wissen, geliebt zu werden… und so klein ist, dass es nicht ohne Schutz und Liebe leben kann… und wenn man es sieht, warum man dann nicht einen Strich zieht, das Kind abgibt, ihm eine Chance auf ein besseres Leben gibt…

ich verstehe nicht, wie man seine Augen verschließen kann, nicht sehen will, was passiert und was ist - das das Leben so gestört wird, das Kind sich verändert und die Zeit verrinnt, bis keine Liebe mehr diese Zeit bestimmt, es nur noch ein Aushalten gibt und das Kind nur noch an das Überleben denkt, weg sein wollen. Es keine Erziehung gibt, sondern Hiebe und Missbrauch, ein „parieren“ garantiert, Folgsamkeit so manipulativ anerzogen wird, das schon über ein Konditionieren geht… Es aufgrund dessen keine Entwicklung im Kind ging, dies nur schnell wachsen will, um auszuziehen, einfach weg will… 

und in dem Kind aber alles still steht, vor lauter Angst und Wachsamkeit über all die Jahre so vieles nicht entstehen  oder wachsen kann…


Ich verstehe manchmal nicht, wie so was geschehen kann

Dienstag, 23. Mai 2017

dunkle Wurzeln

dunkle Wurzeln

Langsam wache ich auf und merke, ich habe irgendetwas Komisches geträumt... fahre über meinen Bauch, weil ich merke, dass da irgendetwas merkwürdig ist…
was ist das!?
Ich fühle, dass so was wie ein Mini-Stöckchen auf meinem Bauch liegt und ich muss lachen…der Waldspaziergang gestern Abend mit dem Hund hat wohl - trotz Dusche - Spuren hinter lassen...und will es weg wischen, mit einem Lacher, ...plötzlich durchzuckt mich ein stechender Schmerz und ich merke, dass das kein Fundstück aus dem Wald ist, sondern irgendwie wie ein Haar auf meinem Bauch fest verwurzelt ist. Ich schaue genauer hin und fasse es an, ziehe daran und merke, dass es schmerzt, tief in mir habe ich das Gefühl, an etwas wird gezogen, sehr schmerzhaft. Ich lasse los und schaue stirnrunzelnd darauf…was ist das!? Ich fasse es wieder kurz an und ziehe daran, merke, es gibt Widerstand…aber ich muß dieses Teil da raus bekommen, ich muss einfach, es fühlt sich einfach fremd und unnatürlich an - so kann es nicht bleiben! Also ziehe ich wieder daran, vorsichtig, langsam und sehr erstaunt muss ich feststellen, dass es sich wie verankert anfühlt, verankert in mir…ich ziehe weiter, trotz dieser stechenden starken Schmerzen, die plötzlich überall in mir sind, mit jedem weiteren Zug schlimmer und intensiver werden… ich ziehe weiter und plötzlich hakt es schmerzvoll an meiner Bauchdecke, es schmerzt, tu so weh - dann ziehe ich mit einem Ruck noch fester dran und plötzlich habe ich eine lange, blutende Wurzel in der Hand, die aussieht, wie eine Baumwurzel - eine Baumwurzel!? …ich lege sie an die Seite und stelle fest, es sind noch mehr da, das Loch aber nun wie durch Zauberhand wieder verschlossen ist...hier, in und an meinem Bauch - und ziehe wieder dran, stechender Schmerz...ich schließe die Augen, ziehe mit einem Ruck den nächsten heraus…und schau ihn wieder an - dieser sieht ganz anders aus, eher wie eine riesen Möhre, von der Form her, aber viel dicker und stabiler und tiefschwarz … es tat echt weh!
Ich zieh an der nächsten, wieder kommt eine Art Wurzel heraus, diesmal sieht sie so aus, als wenn sie noch keinen Platz gefunden hätte, die schwarzen Wurzeln sind sehr lang, aber noch fein und gehen weit, fächerartig auseinander…auch diese lege ich weg und ziehe noch zwei weitere hinaus… ich fühle mich leer, voller Schmerzen und drehe mich auf die Seite - wie bezeichnend, finde ich und schließe die Augen. Es tut so weh in mir, wie schon immer, seit so langer Zeit - wieso vergesse ich immer diese Schmerzen, die mich gerade so betäuben, mich fast ohnmächtig werden lassen und in mir den Wunsch frei setzen, dieses einfach hinter mir zu lassen… ich will das nicht mehr spüren, diesen tiefen Schmerz und dieses Gefühl, meinen Bauch, meinen Unterleib, nicht zu spüren und nur aus Schmerz zu bestehen! Wieder einmal wird mein Morgen, mein Tag eingeschränkt von diesem „ich fühle nichts“ und „ bin nicht da“, alles irgendwie weit weg und fremd - nur dieser stechende, betäubende Schmerz füllt mich und mein Denken komplett aus und deckt mich irgendwie zu, so dass ich zitter vor Kälte und diesem Schmerz, der mich innerlich erfrieren und gleichzeitig sterben lässt, die Welt von mir so weit abrücken lässt, dass ich nicht mehr ich bin, nur eine klitzekleine Materie in einem großem vom Schmerz und Kälte und Nebel erfülltem Universum…alleine und fremd in einer Welt, die kalt ist und schwarz und dunkel und voller Einsamkeit, Nebel deckt mich hilflos zu…ich verliere mich… und komme niemals an…

Ich schließe die Augen und werde eingehüllt von einem tiefem Schmerz, schlimmen Erinnerungen und einer kalten, alten Einsamkeit in dieser angsterfüllten Hilflosigkeit, die mich besinnungslos werden lässt, die Hände nach mir ausstreckt, mich dann zu fassen kriegt, mich einfach niederstreckt... ganz verrückt von der heutigen Zeit taumel ich in einem Zustand, der nur für Einzelne bestehbar ist..aus dem kaum noch raus zu finden ist...und schlafe schließlich ein.

Sonntag, 21. Mai 2017

Ich lache nicht mehr, um nicht zu weinen...

ICH LACHE NICHT MEHR, UM NICHT ZU WEINEN…


VIELE sagen,
gehe weiter,
lass den Missbrauch „hinter dir“,…
höre auf,
darüber zu schreiben, zu reden, nachzudenken…
gehe weiter und sehe andere und anderes,
was so viel schöner –
so viel gesünder ist! 

Sei erwachsen (!?)…

Lebe dein Leben, vergiss den Missbrauch, die Misshandlungen…

und – vielleicht -  verzeih´…

wenn ich nur verdeutlichen könnte, dass genau dies,
mein sehnlichster Wunsch,
mein dringlichstes Verlangen ist!

Ich wünschte, dass dies ALLES vergessen und ungeschehen zu machen ist!

ZEHN JAHRE aber nicht so einfach wegzuradieren sind!
ICH absolut um Hier und Jetzt lebe!

UND Vergangenes aber trotzdem nicht immer Vergangenes ist,
es mein Leben, Erleben und Fühlen geprägt hat,
mich unbewusst beeinflusst, immer und überall,
bewusst und unbewusst -
fühlen lässt, völlig egal
wie alt mich das Leben werden lässt –
ich durch viele Folgen des Traumata beeinträchtigt bin,
schon immer wa(h)r  – 
dies aber gut verdrängt, weggeschoben,
nicht gesehen, gefühlt habe!

Nun ABER kein Kind mehr bin,
dass dies verdrängen muss,
um zu ÜBERLEBEN -
dies alles ABER,
ein Teil von mir ganz einfach geworden ist –
weil es doch mein Leben ist…mit dazu gehört,
wie auch die schönen Erinnerungen -
ich ihm aber keine Macht mehr über mich geben werde,
dies nun gelernt habe -
es aber da ist – egal wann!

Ich es aber auch oft positiv vergessen kann…
vieles nun genießen kann,
seitdem mir alles viel bewusster ist,
ich weiß, was passiert und geschehen ist…
das Negative UND das Schöne einfach mein Leben ist –
ich gemerkt habe,
dass Flashbacks und Erinnerungsschübe und die ganzen anderen Folgen dessen:
mich auf den Boden geholt haben –

ICH NUN NICHT MEHR LACHE, um NICHT ZU WEINEN,
traurig zu sein …ich sein kann!
ich einfach leichter fühlen kann!
sein kann, wie ich eigentlich bin –
mich finden kann!
Mit allem, was mich ausmacht, fühlen lässt…erleben kann!
Nähe nun auch, nach so vielen Jahren UND
NUR wenn ich WILL und KANN, egal mit wem –
erleben und genießen kann…
mein Leben lebe und akzeptieren kann…
es aber mein Schatten ist,
der meist kleiner, schwächer wird,
nicht mehr ganz so dunkel ist -
selten mich auch noch einfach überfällt,
weil es nun für mich einfach Realität ist,
es nicht verdrängt wird,
sondern mit den Folgen dessen besser im HEUTE bestehen lässt…

ICH vergesse und verdränge nicht mehr,
lebe aber wieder,
mit allem  …


 was es für mich bedeutet –
und für mich fühle,
dass ein Verzeihen,

-         das zehnjährige Rauben meiner Kindheit und Jugend -

für mich NICHT stimmig ist,
ich auch nicht vergeben will und kann,
für etwas, wofür es keine Entschuldigung gibt,
dies nicht verzeihen, verstehen will –

ich aber einfach leben will,
schreiben, reden, denken, fühlen will und kann,
über alles,
was mich betrifft,
auch

-         und vielleicht gerade dann –

wenn es „Schlechtes“ und ein Teil meines Lebens ist!

Versteckt wird nicht mehr,
es gibt kein Geheimnis mehr, 
keine Manipulationen –
und darüber zu reden und zu schreiben,
vielleicht empathischer zu machen und aufzurütteln,
andere vielleicht sehender zu machen, verständnisvoller –
ohne Mitleid erzeugen zu wollen!

Ein Missbrauch
 – so schlimm er auch ist  –
nicht mit dem Missbrauch an sich endet,
sondern dass man im Leben „danach“ immer noch und immer wieder betroffener davon ist -

ABER kein Opfer mehr in der Opferrolle ist,
sondern wieder leben kann!

An guten wie in schlechten Tagen,
auch wieder lachen kann…

Wenn all dies dazu beiträgt,
dass nur ein paar Menschen meine Texte lesen,
dadurch besser verstehen,
vielleicht auch richtig hinsehen
diese vielleicht weiter geben…

hat sich das Schreiben gelohnt,
ist das  - vielleicht - mein Lebenssinn!



aus Scham vor der Welt

Aus Scham vor der Welt

Und sich selber

Wird geschwiegen

Kompensiert

Verdrängt

Darüber hinweg gesehen

Was (dir) passiert ist –


Es ist nicht „schlimm“…


Normalität der Kindheit

Nimmt den Platz

Der Gedankenschranken

Ein und lebt

Weiter mit dem Gedanken

Immer und immer

Schuld zu sein



Taschenmesser

 Wie ein Taschenmesser

Klappe ich zusammen

Unscharf
Und benommen

Von der langen Tätigkeit des Schnitzens
Der Lebenskerben…

des zur Verfügung Stehens
Und Abwartens
Auf Anerkennung
Und Akzeptanz
Meiner Erlebnisse
Und Erfahrungen…

 Wie ein Taschenmesser klappe ich nun

Zusammen

Bleibe verborgen liegen

Weil kein Kampf mehr ansteht

Und ich ausgemustert bin

Ohne Schärfe

Nichts  mehr schneiden kann…             

aufgedeckt

„VERÖFFENTLICHT“


habe ich mein Leben:


der Missbrauch an mich ist aufgedeckt!

Komplett entblößt und nackt gemacht,

für JEDERMAN lesbar gemacht -

macht mich unsicher,
mutlos,
schäme mich –

doch dann denke ich,

es MUSS so sein (!!!),

um das Tabu zu brechen (!!!)


sich schuldig zu fühlen UND missbraucht worden zu sein!



Samstag, 20. Mai 2017

Einer meiner wertvollsten Erinnerungen...

Einer meiner schönsten und wertvollsten Erinnerungen…

unter´m Vorzelt
saß ich,
in der Mitte von Opa und Oma,
die wertvollsten Menschen für mich!
und wärmte mich
nicht nur am Ofen –

der Regen plätscherte
auf das Zelt…
ich fühlte mich geliebt,
so wunderbar geborgen!
an meinem Platz –
dies ist mein Schatz
der Erinnerungen
die Beste für mich!
dieses Gefühl wärmte mich
und hielt mich warm -
spendete Licht
UND ich danke euch
für diese Wärme
die nicht erlischt…
mir das Tröpfeln der Regentropfen
vermittelt
´Hier und Jetzt´
fühle ich mich im Licht…


Freitag, 19. Mai 2017

Ohne Wurzeln

Ohne Wurzeln

manchmal fühle ich mich so
wurzellos,

ohne Stand
wakelig
und unsicher
ob dies alles mein Weg war
und ist -

ich weiter machen will
und kann  -

in dieser Wurzellosigkeit
weiter atmen kann –

ich fühle mich ohne Wurzeln,
die mich auch im Sturm halten könnten,
mich mit allem versorgen,
was ich benötige,
um auch trockene Zeiten zu überleben –

es ist schwer
wurzellos

zu leben…

Donnerstag, 18. Mai 2017

Geborgenheit

Das Wort
das alles umschreibt
und alles ausdrücken kann
wonach man sich sehnt,
ist viel zu kurz,
um wirklich das Gefühl wieder zugeben
was man empfindet,

wenn man Geborgenheit empfängt….

Montag, 15. Mai 2017

OEG - Teil 1 -

Das Opfer ENTSCHÄDIGUNGSgesetz
 -  1.  Anzeige - 

Im September/Oktober 2008 informierte mich die Kriminaloberkomissarin im Polizeipräsidium Dortmund bei meiner Anzeige gegen den Freund meiner Mutter über die Möglichkeit einer „OPFER-Entschädigungs-RENTE“, kurz OEG genannt. Obwohl ich mich sehr genau über alles Mögliche informiert hatte und habe bzgl. einer Anzeige gegen einen männlichen Täter (damals über 42 Jahre alt -  leichter Haarverlust seiner dunkelblonden Haare an der Stirn und aufwärts, korpulent, Besitzer eines Gebrauchtwarenhandels in Dortmund Hörde, Mercedesfahrer und Yachtbesitzer und meinte immer, er hat die Weisheit gepachtet, großkotzig anlehnend an irgend einen Sitz mit einem Cuba Libre in der Hand - oder einen Calvados, nach dem Parfüm ARAMIS riechend, meist mit einer Havanna Zigarre in der Hand den Tag genießend - und sehr unsympathisch)
der 10 Jahre lang ein Mädchen missbraucht, misshandelt und vergewaltigt hat, war mir dies neu.
Dies Mädchen war ich. Ich war sieben, als es begann und fast 18, als es endete...  
Auch - obwohl ich die Sozialgesetze gelernt hatte in meinem Studium der Sozialarbeit/Sozialpädagogik und dies erst vor einem Jahr der Anzige abgeschlossen hatte, hatte ich niemals in meiner Arbeit/meinen Praktika in zahlreichen sozialen Beratungs - und anderen Anlaufstellen im Grenzmilieu unserer Gesellschaft oder auch in der Familienberatungsstelle der Stadt von so etwas gehört. Ebenso nicht in der Beratungsstelle in Dortmund-Huckarde, in welcher ich mich habe informieren lassen über eine Berufsmöglichkeit, trotz dreier kleiner Kinder und einem abgebrochen Lehramtsstudium. Selbst als ich das Frauenhandbuch der Stadt Dortmund 2006 mit weiter gegeben, selber genutzt und oftmals studiert habe, stand auch dort nichts darüber drin. oder wenigstens eine Andeutung dessen…
Wie kam das!?
Wieder zu Hause war ich irritiert.
„Das OEG ist dafür da, Opfer einer sexuellen Gewalt zu entschädigen, dies wird nach Antragseingang im Versorgungsamt bearbeitet und die Errechnen Ihren Grad der Schädigungsfolgen (also was für Folgen der Missbrauch hinter lassen hat bei Ihnen), leider kann ich Ihnen darüber keinerlei Auskünfte geben, weil ich mehr und konkreteres auch nicht darüber weiß. Aber wenn Sie bei dem Versorgungsamt anrufen - oder auch beim Weißen Ring - können die Ihnen mit Sicherheit gerne weiterhelfen. Für den Weißen Ring arbeitet ehrenamtlich eine Anwältin, die können Sie anrufen.“
Ich war perplex. Und unfähig zu reagieren und tat erst einmal nichts.
Nach einem wirklich sehr seltsamen Vorfall mit meinem Opa im November 2008 tat ich es dann doch und rief erst einmal bei der Anwältin an - nach dem dritten Versuch und einem echt langweiligem Anrufbeantworter, erwischte ich sie doch noch und ich bekam einen Termin. Als ich dort war, erzählte ich ihr von meiner Anzeige und das sie mir ggf. weiter helfen könnte bzgl. eines Antrages auf Opferentschädigungsrente (schon damals hasste ich dieses Wort Opfer“ sehr - ich fühlte mich einfach sehr unwohl und sprach nur von dem OEG-Antrag… außer es wussten einige nicht, was ich meinte. Dann sprach ich es aus…
Die Anwältin wiederholte mehrmals, dass sie das hier ehrenamtlich macht und nicht immer alle Papiere da hätte und ich ja nun auch keine Klientin wäre, bei der Geld zu verdienen wäre, schließlich bin ich alleinerziehend mit drei kleinen Kindern und verdiene nicht so viel.   …
Ich wiederholte nochmal - diesmal verunsichert - das mir das von der Kriminaloberkomissarin gesagt wurde, dass ich zu ihr kommen  UND Hilfe bekommen würde…Sie grummelte, „Na klar, die machen es sich einfach, es ist ja nicht ihre Zeit, die dabei drauf geht …“ Ich war schockiert und entsetzt und sie sagte, ich soll doch einfach beim Versorgungsamt anrufen und den Antrag dort anfordern, dafür wären die Leute dort ja da. Und dann könnte ich einen Antrag auf Prozesskostenhilfe(PKH) stellen und sie dann damit erneut aufsuchen. Damit verabschiedete sie mich und ich war entlassen. Ich war sprachlos und völligst aus der Bahn geworfen - durch die Kriminaloberkomissarin hatte ich den Glauben wieder gefunden, das mir endlich geglaubt wird - und nun das! Was war das den nun wieder!? Ich fasse es einfach nicht - wenn ich so jemanden behandelt hätte, hätte ich weder mein Studium geschafft,  noch könnte ich so arbeiten … ich war deprimiert, sauer, ärgerlich, hoffnungslos und ging nach Hause zu meinen Kindern … Wieder hatte ich das Gefühl, es ist unwichtig. Passiert ist passiert… nach ein paar Tagen jedoch rief ich beim Versorgungsamt in Dortmund an und hatte einen Mann am Telefon. Als ich von dem Antrag sprach, wollte er wissen, was mir den passiert wäre und das er das wissen müsste, er würde mich schließlich weiter leiten müssen. Wie peinlich war mir das, wieder jemanden grob erklären zu müssen, worum es ging... und er verband mich weiter. Wider musste ich erklären, worum es ging  - und wieder wurde ich weiter verbunden - mittlerweile bezweifelte ich die Aussage der Polizistin, ob es diesen Antrag überhaupt geben würde! Doch nach dem ich die Geschichte erneut grob zusammen fasste, sagte der Mann zu mir am Telefon, dass er mir den Antrag zu senden würde und ich den ausgefüllt wieder dahin schicken müsste. Sonst nichts. Er notierte sich meine Adresse und ein paar Tage später erhielt ich den Antrag per Post. Als ich ihn öffnete, habe ich nur gedacht, wieder so viele Fragen… und eines Abends setze ich mich hin als die Kinder schliefen und füllte ihn aus.
Wieder einmal zweifelte ich an das, was mir passiert war, was ich empfand, wahrnahm… und stolperte über so viele Fragen, die mich irre werden ließen.
Ich verwies auf Ärzte und versuchte Daten zu erinnern, was mir schwerfiel… ich erinnere mich kaum an etwas, außer an meine Schulzeit. Irgendwann hatte ich ihn aber fertig, kopierte ihn und schickte ihn weg.
Ich hörte nichts mehr, bis im Frühjahr 2009.

Der Antrag auf Opferentschädigungsrente wurde abgelehnt.
In diesem Jahr ließ ich dann Widerspruch einlegen von einer Anwältin und es lief weiter…