Donnerstag, 26. April 2018

Manchmal zweifel ich...


Es gibt so Tage, da zweifel ich an dem, was ich erlebt habe - weil ich es mir nicht vorstellen kann, dies wirklich WIRKLICH erlebt zu haben.

Es ist alles so komplex und voller schlechter Konditionierungen, schlimmer Erinnerungen, dass ich einfach kaum glauben kann, das dies alles nicht einfach mir  - als Person mit schäbiger Phantasie, wie so lange Jahre eingetrichtert -  entsprungen ist.

Dann denke ich wieder, wie kann MAN sich so was ausdenken, wie kann MAN sich generell so was ausdenken - wie  kann die oder der Betroffene sich so was ausdenken...und warum sollte ICH dies ausgerechnet mir ausdenken, auch wenn ICH - das, was mir jahrelang als böses Kind was dauernd stört, suggeriert wurde - dazu so ein Scheiß Gefühl habe?!

Wie gesagt, manchmal zweifel ich und dann ist dieser Wahrnehmngsanteil, der nie zu Wort kommen durfte, der sich nie wehren durfte, der nie auf die innere Warnung hören durfte TU DAS NICHT oder MACH DAS NICHT oder DAS IST NICHT GUT; RENN WEG hören durfte...und wenn ich es tat, wurde gesagt STELL DICH NICHT SO AN, DA IST DOCH NICHTS oder WAS HAST DU JETZT SCHON WIEDER GEMACHT?! oder ich wurde einfach geschlagen, verprügelt und ignoriert als Kind.

Wie soll MAN in diesem und in so einam Fall auf seine Wahr-nehmung hören - oder erlernen, die überhaupt zu spüren!? Oder auch zu wissen, das es so was eigentlich auch gibt?
Wahr-nehmung ... sich wahr- nehmen...etwas wahr-nehmen...WAHR, also ehrlich, echt, wirklich NEHMEN....was für ein Wort. WAHR-NEHMUNG!

Schwierig...und irgendwann, Jahre später, wenn MAN dann erwachsen ist und ggf. selber Kinder hat, irgendwie sich ein Leben aufgebaut hat, wissen, was die eigene Wahrnehmung überhaupt ist?
Ein sehr verkümmerter Anteil in einem selber, der nie zu Wort kam...verhungerte.
Dazu gehört Grenzen setzen können, sich verbal rechtfertigen können „müssen“, wahr-zu-nehmen (JETZT passiert gerade etwas, was NICHT gut ist),...alle dies und noch viel mehr gehört dazu.
Selbst-Vetrauen, Selbst-Wert-Gefühl...ein Gefühl für sich selbst...all das ist verkümmert, fehlt, ist kaputt und findet dann und wann gegebenenfalls ein wenig die Worte, die nicht gelernt wurden...wie die ersten Schritte als Kleinkind. Es muss geübt werden, NEIN ist ein NEIN, auch wenn es leise gesagt wird, wenn es gefühlt wird - NEIN ist NEIN!
Jemand zu sagen, das MÖCHTE ICH NICHT gehört auch dazu, auch wenn es mit dem Satz, „Es tut mir leid, aber ich möchte das nicht beginnt“, ist es ein Anfang. Ein NEIN zu dem Gegenüber - aber ein großes JA zu einem selbst! So lebenswichtig!
UND mit jedem Wahr-NEHMEN der eigenen Grenzen, der eigenen MÖGLICHKEIT NEIN zu sagen, NEIN zu fühlen, erweiterrt sich der Horizont der eigenen WAHR-NEHMUNG und diese kaputten inneren unterentwikelten Anteile werden immer größer, wachsenu und werden genährt, nach und nach...langsam - aber irgendwann sind sie etwas flexibler, können WAHR-HEIT fühlen, dann irgendwann sagen und auch -  irgendwann -  dazu stehen!
Autark sein zu können gehört dazu, authentisch sein zu können, auch! All dies gehört dazu, sich selber WAHR-ZU-Nehmen, selber „ganz“ zu werden, immer mehr...

Meine Wahrnehumg zu-zu-lassen und dies irgendwann zu spüren, war grausam und immer wieder wurde ich mit Situationen konforntiert, wo ich LERNEN MUSSTE, „NEIN“ zu sagen, oder mich so mies fühlte mir selber gegenüber, was zu gelassen zu haben, dass ich was ändern musste!
Und natürlich wurden mir dann alle möglichen Situationen andauernd präsentiert - wie so ein: „FRISS und LERNE JETZT“ das zu ändern - NIEMAND HAT DAS RECHT; DICH ZU MISS-BRAUCHEN - egal in welcher Art und Weise.

NIEMAND!

Als ich das irgendwann kapiert hatte, worum es ging, bekam ich Schiß. Schiß, Nein zu sagen, Schiß, anderen mit-zu-teilen, dass WILL ICH nicht...weil ich ja niemanden verletzten wollte mit dem NEIN zu dem, was mir nicht gefällt, mit nicht gut tut...ich nicht WILL.
WOW, WOLLEN...noch so ein Wort...was WILL meine WAHR-NEHMUNG...
so viel Gefüh, so viele WÖRTER mit so viel Hall und Nachklang und so viel.. so viel halt...
ICh war oftmals der Ohnmacht Nahe, weil ich solche Angst hatte vor den Reaktionen der Anderen - schließlich gab es nie ein NEIN bei mir, ich machte immer nur, für andere versteht sich. ICH wurde verbal und in jeder Art und Weise ausgenutzt, weil ich noch dankbar dafür war - Gott, wenn mich jemand was fragtem, freute ich mich auch noch -
Juchuuu, er braucht mich...wie toll!

DOCH genau das GEGENTEIL war der Fall! Weil ich nichts wahr-genommen-habe, konnte ich auch nichts wahr-nehmen...auch kein Ausnutzen! UND als ich dass dann merkte, war ich sprachlos, ich fühlte, das fühlt sich nun nicht mehr gut an, aber ich hatte noch kein NEIN oder ein anderes WORT, also schüttelte ich den Kopf, wenn ich was gefragt wurde, das war noch etwas einfacher, als dieses NEIN aus meinem Mund raus zu bekommen...dann irgendwann sagte ich NEIN und ich wurde schief angesehen, „Freunde“ waren plötzlich nicht mehr da und ich merkte sehr bald, je mehr man sich nichts mehr gefallen läßt, desto weniger Freunde hat man...komisch, oder?!

Auch hat dieses wahr-nehmen mit Respekt zu tun - je mehr ich mich mit einem „NEIN“ NICHT mehr verbiegen lasse, desto mehr bekommen die MIT-MENSCHEN RESPEKT vor einem - das merkte ich dann plötzlich auch irgendwann und dachte nur, das ist doch bescheuert...Wenn man lieb und nett ist, immer hilfsbereit, immer alles für andere tut...je respektloser und liebloser wird man behandelt..HÄH!?

UN-FASS-BAR - findest du nicht?

Also versuchte ich, immer mehr wahr-zu-nehmen, mich zu nehmen, wirklich werden zu lassen und ich fragte mich, was will ich - und was nicht?!
UND was kann ich -  und was nicht....
UND was möchte ich - und was nicht?!

Alleine diese Sätze machtem mir echt Kopfschmerzen, weil ich keine Ahnung hatte...
ich wusste ja gar nicht, was will ich eigentlich, was nicht?!
Wahr-nehmen...so ein kleines unscheinbares Wort - und trotzdem mit so viel Bedeutung!

Also lernte ich, mit jedem NEIN wurde ich etwas mutiger - weil es sich dann auch noch gut anfühlte, ich immer besser wurde - und trotz der starken Herzklopfen und der Frage, werde ich auch noch gemocht, wenn ich NEIN sage - machte ich weiter. ICh schafftes es nicht immer, muss ich gestehen und es gab Tage, Wochen, wo ich in alte Muster fiel und dieses „BITTE MAG MICH“ einfach sehr stark war. Aber je mehr ich ÜBTE, desto BESSER wurde es und desto mehr NAHM ich WAHR.

Meine WAHR-NEHMUNG wurde besser, machte sich stärker und wuchs....

und trotzdem gab es dann so Tage, da zweifelte ich an mir, zweifelte ich daran, NEIN sagen zu können - und wenn dann so Personen in mein Leben traten, in welcher Weise auch immer, ich sozusagen dann wieder getestet wurde, weil ich von denen Scheiße behandelt wurde oder ich übergangen wurde, ich nicht NEIN sagen KONNTE - ärgerte ich mich immer hinter her und dachte, das geht so nicht und ich wurde wütend auf mich selber, weil ich unfähig dazu bin, meiner WAHR-NEHMUNG zu trauen...weil ich unfähig war, NEIN zu sagen - und weil ich durch diese Scheiß Erlebnisse dies nicht gelernt habe, wirklich WAHR ZU NEHMEN und zu mir zu stehen, dass das, was ich fühle, WIRKKLICH WIRKLICH ist!

Nichts geht von heute auf morgen und irgendwann dachte ich, „SCHEIß DRAUF! UND trau deiner WAHRNEHMUNG!“ und versuchte das Beste aus Situationen zu machen, die einfach SCHEIßE liefen - und dachte, okay, Rückschlag, aber beim nächsten Mal weiß ich nun, wie das und das sich anfühlt und dann versuche ich es, es besser wahr-zu-nehmen - bis heute.

Dies ist und wird wahrscheinlich immer schwer für mich sein, an manchen Tagen gar nicht gehen, an anderen besser.
Leider ist das so, weil es einfach gute und schlechte Tage, aber auch gute und schlechte Menschen gibt.

ABER:
ich versuche mir besser zu tun, so, dass ich mich gut fühle in MEINEM LEBEN, weil es sonst niemand anderes machen wird!

ALSO:

„SCHEIß DRAUF! UND trau deiner WAHR-NEHMUNG!“




Mel Alazza

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