mel alazza

S t e i n z e i t

langsamer wird alles

langsamer, verschwommener
alles so kalt -

das Blut fließt nicht mehr, ist kälter -
dann kalt, gefriert in den Adern…

das Herz pumpt langsam, langsamer,
entkräftet von all dem…

die Kälte frisst sich hinauf, hinunter

Gedanken zerfallen, werden eins
alles gefriert, wird zu Stein

kein Leben
keine Gedanken
kein Sein

tote Augen schauen in eine Ferne
die es nicht mehr gibt
nie gab, nie war

totes Zellengewebe angehäuft zu einem alten, schmerzvollen kleinen Kosmos
der versteinert, gefroren ist
ohne Leben einfach nur gestorben ist
ohne eine Chance auf Wirklichkeit gewesen ist
den alten Erinnerungen und der Blindheit anderer Opfer geworden,
alsbald zu Staub zerfallen sein wird

… vielleicht einmal mit Hoffnung wiedergeboren,
und einem ganzen, kraftvollen Herzschlag leben wird…

doch jetzt, heute:
nur noch mit dem Wind davon getragen wird!

mel alazza