Donnerstag, 22. Februar 2018

ohne Bauch und ohne Scham



ohne Bauch und ohne Scham


Wie läßt es sich leben ohne Gefühl? Von allem nichts und von allem zu viel.
Zu viel in Jahren, die das nicht gebraucht haben und zu wenig in Jahren, wo es „dazu gehört“ sich zu (ver)lieben und Partnerschaften einzugehen, ohne Nähe nicht leben und ertragen zu können...
Schwangerschaften nicht fühlen zu können und Kinder nicht normal gebären zu können...wer weiß wie und wer weiß warum... Fragen ohne Antworten ein Leben lang. 
Wie schön wäre es, innere und äußere Lust zu leben, zu fühlen und zu geben, ohne dass komische Gefühle und Erinnerungen und ein „es geht nicht“ daran hindern würden.

Ich fühle nichts, alles ist tot in mir und ich fühle nichts, auf mir und an mir.
Und doch schmerzt es - wie soll man das jemandem erklären, wenn man es selber nicht versteht?

Ohne Bauch und ohne Scham - lebenslanges ertragen von Fremdkörpergefühl an mir selbst, lebenslang „komisch“ und seltsam und nicht zugehörig, niemals komplett und vereint in Fülle leben. Amputiert ein Leben lang, ohne Anzeichen dessen für das sehbare Erleben von anderen. Unschön und nicht nett, diese Erfahrungen mit ohne diesen Sachen. Diesem Teil von mir selbst, der nie zugehörig sein wird. Einfach kaputt ist. Kaputt gemacht worden ist. Aus Triebhaftigkeit. Aus Eigennutz. Aus Geilheit. Aus Dummheit und purem Egoismus.

Ich bin kaputt. Ohne Bauch und ohne Scham tauge ich nichts.Bin nicht gesellschaftsfähig, entspreche nicht der Norm...falle aus allem heraus.

Ohne Bauch und ohne Scham, komme ich niemals bei mir an.



Mel Alazza

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